Wiederbesiedlung gescheitert
Das Zisterzienserkloster Eberbach gehört neben Himmerod zu den ältesten Klöstern der Zisterzienser und geht direkt auf Bernhard von Clairvaux zurück. So wurden 1136 Mönche aus der Primärabtei Clairvaux nach Eberbach entsandt. Eberbach hatte zahlreiche Stadthöfe in Mainz.
Insbesondere über den Kölner Stadthof wickelte die Abtei einen Großteil ihres Weinhandels ab. Die wirtschaftliche Bedeutung des Klosters wuchs nicht zuletzt durch die Befreiung von den Rheinzöllen. 1803 wurde das Kloster aufgelöst und war zeitweise Gefängnis. Die Weinberge des Klosters werden bis heute von der Hessischen Staatsweingüter GmbH bewirtschaftet. Zweimal gab es Bemühungen, wieder Mönche im Kloster anzusiedeln. Im 19. Jahrhundert war die Regierung zwar bereit, die Klostergebäude zurückzugeben, wollte den landwirtschaftlichen Grundbesitz jedoch behalten, sodass der Klostergründung die wirtschaftliche Grundlage gefehlt hätte. In den 1920er-Jahren lehnten Regierung und Domänenverwaltung eine Wiederbesiedlung ab. Wiederholt wurde das Kloster zur Filmkulisse – unter anderem für „Der Name der Rose“. bj