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Eberbach/Rheingau

Bauliches Kleinod ohne Mönche: Kloster Eberbach wird aufwendig restauriert – und fasziniert weiter

Von Josef Nürnberg
Seines Maßwerkes beraubt, laden die Reste des Kreuzgangs von Kloster Eberbach immer noch zur Meditation ein.
Seines Maßwerkes beraubt, laden die Reste des Kreuzgangs von Kloster Eberbach immer noch zur Meditation ein. Foto: Josef Nürnberg

Was die Zisterzienser, die grauen Mönche des ehemaligen Klosters Eberbach, durch ihre Bautätigkeit vom 12. Jahrhundert bis in die Barockzeit nachfolgenden Generationen hinterlassen haben, stellt auch die Stiftung Kloster Eberbach im Rheingau vor große Herausforderungen. Wenn Ende 2022 die Restaurierungsarbeiten an der Kirche und dem Kloster beendet sind, dann wurden nach derzeitigem Stand rund 8 Millionen Euro investiert.

Lesezeit: 3 Minuten
Ob diese 8 Millionen unter dem Strich reichen werden, wird man spätestens nach einem Kassensturz sehen. Möglicherweise müsste das Land Hessen nochmals nachschießen. Seit drei Jahren wird schon durchgehend in der riesigen Klosterkirche gearbeitet. Zurzeit ruhen die Arbeiten im Chor am berühmten Grabmal des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau, das ...
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Wiederbesiedlung gescheitert

Das Zisterzienserkloster Eberbach gehört neben Himmerod zu den ältesten Klöstern der Zisterzienser und geht direkt auf Bernhard von Clairvaux zurück. So wurden 1136 Mönche aus der Primärabtei Clairvaux nach Eberbach entsandt. Eberbach hatte zahlreiche Stadthöfe in Mainz.

Insbesondere über den Kölner Stadthof wickelte die Abtei einen Großteil ihres Weinhandels ab. Die wirtschaftliche Bedeutung des Klosters wuchs nicht zuletzt durch die Befreiung von den Rheinzöllen. 1803 wurde das Kloster aufgelöst und war zeitweise Gefängnis. Die Weinberge des Klosters werden bis heute von der Hessischen Staatsweingüter GmbH bewirtschaftet. Zweimal gab es Bemühungen, wieder Mönche im Kloster anzusiedeln. Im 19. Jahrhundert war die Regierung zwar bereit, die Klostergebäude zurückzugeben, wollte den landwirtschaftlichen Grundbesitz jedoch behalten, sodass der Klostergründung die wirtschaftliche Grundlage gefehlt hätte. In den 1920er-Jahren lehnten Regierung und Domänenverwaltung eine Wiederbesiedlung ab. Wiederholt wurde das Kloster zur Filmkulisse – unter anderem für „Der Name der Rose“. bj
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