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Bad Kreuznach

AfD nutzt Kreuznacher CDU-Mann für Werbezwecke – gegen dessen Willen

Sieht aus wie ein Wahlplakat – wer nicht den Text dazu liest, könnte auf den Gedanken kommen, Werner Klopfer kandidiere nun für die AfD. Was definitiv falsch ist. Foto: AfD Rheinland-Pfalz Facebook-Seite
Sieht aus wie ein Wahlplakat – wer nicht den Text dazu liest, könnte auf den Gedanken kommen, Werner Klopfer kandidiere nun für die AfD. Was definitiv falsch ist. Foto: AfD Rheinland-Pfalz Facebook-Seite

Wer sich in jüngster Zeit den Facebook-Auftritt der rheinland-pfälzischen AfD angesehen hat, dürfte sich verwundert die Augen gerieben haben. Denn dort findet sich unter anderem ein Porträt von Werner Klopfer – seines Zeichens Fraktionschef der Bad Kreuznacher CDU im Stadtrat. Hat der CDU-Mann, der zuletzt mit einer Forderung nach einem Zuzugsstopp für Asylbewerber und Flüchtlinge nach Bad Kreuznach für Schlagzeilen gesorgt hatte, die Fronten gewechselt? Mitnichten.

Lesezeit: 2 Minuten
Klopfers Konterfei wird vom für die AfD typischen Blau umrahmt, daneben befinden sich das Logo der Partei und ein vermeintliches Klopfer-Zitat: „Keine Flüchtlinge mehr nach Kreuznach!“ Dazu gibt es das Schlagwort „Asyl“ und ein selbst gebasteltes Logo zur Kommunalwahl. Zwar führt die Grafik, die bereits im August hochgeladen wurde, Klopfer ...
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Marian Ristow kommentiert: Täter und Opfer nicht verwechseln

Jetzt hat Werner Klopfer den Salat. Unfreiwillig ist er zum Gesicht eines digitalen AfD-Flyers geworden, wie sie im Internet zuhauf kursieren. Die einen werden schadenfroh lachen, die anderen sich eher wundern ob solcher Gepflogenheiten auf Facebook und Co.

Dass die AfD mit seinem Konterfei und seiner umstrittenen Aussage wirbt, im Begleittext die Christdemokraten und Kanzlerin Merkel verspottet, dazu ein Bild verwendet, dessen Urheberrecht sie nicht besitzt, dürfte Klopfer und der CDU gar nicht gefallen.

Zwar kann man ihm zweifelsohne vorwerfen, sich mit seiner Forderung nach einem Zuzugsstopp für Flüchtlinge unnötig nah an die AfD angeschmiegt zu haben. Deshalb muss er sich nicht wirklich wundern. Er hat sich der aus CDU-Sicht ungeliebten Konkurrenz von rechts außen als anerkannte und akzeptierte Galionsfigur quasi zur Verfügung gestellt – doch sollte man nicht Täter und Opfer verwechseln.

Klopfers Äußerungen waren provokativ und kontrovers, aber zumindest juristisch nicht angreifbar. Dass die AfD ihn ungefragt vor ihren Karren spannt, geht gar nicht. Und ist außerdem verboten. Damit wird sich wohl demnächst ein Gericht beschäftigen müssen.

E-Mail: marian.ristow@rhein-zeitung.net

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