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Kreis Birkenfeld

Zahlenwirrwar bei Datenübermittlung – Wer meldet wann Corona-Tod?

Von Vera Müller
Die Standesämter im Kreis Birkenfeld leiten den vertraulichen Teil der Totenscheine weiter. Das passiert aber nicht am Tag selbst, sondern die Scheine werden erst gesammelt und erst später ans Gesundheitsamt geschickt.  Foto: dpa
Die Standesämter im Kreis Birkenfeld leiten den vertraulichen Teil der Totenscheine weiter. Das passiert aber nicht am Tag selbst, sondern die Scheine werden erst gesammelt und erst später ans Gesundheitsamt geschickt. Foto: dpa

So richtig schlau wird man mit Blick auf das im Kreis Birkenfeld bestehende Corona-Zahlenwirrwarr nicht: Das für die Corona-Statistik zuständige Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz hatte sich bekanntlich irritiert gezeigt von den Daten, die aus dem Kreis Birkenfeld geliefert werden. Vor allem bei der Zahl der Verstorbenen gibt es eine enorme Diskrepanz zwischen den Zahlen, die dem Landesuntersuchungsamt vorliegen und von dort ans Robert Koch-Institut (RKI) weiterleitet werden (die NZ berichtete), und den Zahlen, die das Gesundheitsamt angibt. Bislang sind 30 Menschen im Kreis Birkenfeld im Zusammenhang mit Corona verstorben, die Statistik des Landes geht nach wie vor von nur 15 Toten aus.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Kreisverwaltung Birkenfeld hat in diesem Zusammenhang stets auf die Übermittlungsproblematik hingewiesen. Zudem sei es so, dass die Todesfälle erst ans Land gemeldet würden, wenn der Totenschein des verantwortlichen Arztes vorliege – und das würde derzeit zum Teil lange dauern, hieß es auf Nachfrage unserer Zeitung. Die NZ fragte bei ...
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RZ-Kommentar: Virus der schlechten Kommunikation grassiert

Neben dem Coronavirus hat sich in den vergangenen Monaten ein ganz anderes Virus rasant verbreitet und macht das Leben noch schwerer, als es aktuell ohnehin schon ist: das Virus der schlechten Kommunikation, das offenbar unter anderem auch immer wieder mal in der Kreisverwaltung grassiert.

Und dabei ist es eine denkbar schlechte Zeit, unkooperativ und wenig kommunikativ zu sein. Die Menschen im Landkreis Birkenfeld haben Sorgen und Nöte. Sie haben Angst, und sie sind verunsichert. Sie erhalten zu wenige Antworten auf die Fragen, die sie haben, und die auch wir als Tageszeitungsredakteure für diese Menschen völlig berechtigt stellvertretend stellen. Und dazu kommen auch Kritiker aus Reihen der Verwaltungen in den Kommunen. Auch dort werden viele Fragen nicht beantwortet. Mit Blick auf die verwirrenden Zahlen: Was geht denn da schief? Es kann doch nicht sein, dass Todesfälle im Corona-Kontext mehr oder weniger zufällig beim Gesundheitsamt landen. Da braucht es eine tagesaktuelle, verbindliche Informationskette, in die alle entscheidenden Akteure einbezogen sind. Warum bittet die Kreisverwaltung Birkenfeld die Standesämter nicht, alle Fälle umgehend zu melden und entsprechende Unterlagen zeitnah weiterzuleiten? Worauf wartet man denn da? Und warum schiebt man Versäumnisse und Verzögerung völlig unberechtigt den Ärzten in die Schuhe? Und wieder einmal gibt es mehr Fragen als Antworten.

E-Mail an vera.mueller@rhein-zeitung.net

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