Plus
Schwollen

Mitten im Nationalpark: Sprudelbetriebe planen sieben weitere Tiefbohrungen

Von Stefan Conradt
Seltene Arten wie das hellrötliche Torfmoos (Sphagnum magellanicum) sind in den Hochmooren des Nationalparks Hunsrück-Hochwald zu finden – und auf viel Feuchtigkeit angewiesen.
Seltene Arten wie das hellrötliche Torfmoos (Sphagnum magellanicum) sind in den Hochmooren des Nationalparks Hunsrück-Hochwald zu finden – und auf viel Feuchtigkeit angewiesen. Foto: picture alliance/dpa

Die Forstverwaltung schlägt schon länger Alarm: Immer trockenere und heißere Sommer machen dem Wald zunehmend zu schaffen. Gleichzeitig vermeldet das Umweltministerium landesweit ein Absinken der Grundwasserspiegel. Vor diesem Hintergrund beunruhigen Nachrichten, dass im Hochwald, größtenteils im Nationalpark Hunsrück-Hochwald, weitere Tiefbohrungen der Sprudelbetriebe geplant sind.

Lesezeit: 3 Minuten
Am Rande der jüngsten Gemeinderatssitzung in Leisel waren die Pläne kritisiert worden, im Kreistag fragte Hans-Walter Spindler (Grüne) am Montag, ob die Kreisverwaltung über diese Pläne nähere Informationen habe, und auch Harald Egidi, der Leiter des Nationalparkamts in Birkenfeld, ist beunruhigt: „Wir sehen das sehr, sehr kritisch.“ Die Betriebe Hochwald Sprudel ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Sprudelbetriebe: Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel sind ausgeschlossen

Die beiden Sprudelbetriebe in Schwollen haben sich in einem gemeinsamen Brief an die Ortsbürgermeister und Ratsmitglieder der Anliegergemeinden gewandt, um „Sorgen, Unsicherheiten und Unklarheiten“ bezüglich der Probebohrungen auszuräumen. Zudem sei in Kürze ein Informationsabend geplant. In dem Schreiben wird angeführt, dass Schwollener Sprudel und Hochwald Sprudel „als Familienunternehmen fest in der Region verwurzelt“ seien.

Eine langfristige Ausrichtung der Unternehmen bedinge „eine sorgsame und nachhaltige Bewirtschaftung der uns an-vertrauten Quellen. Wir versorgen die zuständigen staatlichen Wasser-behörden laufend mit Daten, und wir engagieren uns intensiv in der Region, sowohl im Naturschutz als auch in sozialen Projekten.“ Mineralwasser bestehe aus Niederschlag: „Nachdem insbesondere der Wald die benötigten Wasserressourcen für sich gespeichert hat, gelangen die von der Natur nicht genutzten, im Boden absickernden Wässer in tiefere Gesteinsschichten. Auf ihrem Weg in die Tiefe reagiert das Wasser mit den Mineralien des umgebenden Gesteins und erlangt so die charakteristische Mineralisation.“

Somit bestehe keine Konkurrenz zwischen oberflächennahem Grundwasser und natürlichem Mineralwasser, das aus tieferen Grundwasservorkommen entspringe. Durch die Nutzung der Tiefbrunnen werde eine „nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource erzielt“. Kontinuierliche Messungen und Beobachtungen des Grundwassers begleiteten die Gewinnung. Negative Auswirkungen der Tiefbohrungen auf den Natur- und Grundwasserhaushalt könnten somit ausgeschlossen werden. sc

Meistgelesene Artikel