Zugegeben: 4 Millionen Euro für den Vollausbau der Hoppstädter Saarstraße sind eine Menge Geld. Klar ist auch, dass sich Autofahrer und Anlieger auf eine längere Leidenszeit einstellen müssten, wenn diese Teilstrecke der L 169 auf Vordermann gebracht würde. Doch an der Notwendigkeit dafür kann es eigentlich keine Zweifel geben.
In Sonntagsreden wird insbesondere von Landespolitikern gern der Vorzeigecharakter von Umwelt-Campus und Nationalpark gepriesen. Dumm ist dann nur, wenn sich die Zufahrtswege zu diesen Prestigeeinrichtungen in einem arg bescheidenen Zustand präsentieren, wie es in der Saarstraße – an die ja sowohl die Fachhochschule als auch der oft als Eingangstor in den Nationalpark titulierte Regionalbahnhof Neubrücke liegen – der Fall ist. Deshalb ist an dieser Stelle der L 169 Handlungsbedarf gegeben. Es sollte dann aber nicht beim bisher vom LBM verfolgten Fahrplan bleiben, der doch sehr an Flickschusterei erinnert.
Denn da im Untergrund alte Wasser- und Abwasserleitungen liegen, die ihre übliche Lebensdauer überschritten haben und von den VG-Werken saniert werden müssen, wäre es dem normalen Bürger kaum vermittelbar, wenn es tatsächlich so kommen sollte, wie es der LBM vorschlägt. Denn es kann doch niemand ernsthaft wollen, dass die Saarstraße zweimal aufgerissen wird – und zwar um zunächst die Abwasserrohre zu erneuern und um dann zu einem späteren Zeitpunkt die rumplige Fahrbahndecke wieder zu glätten.
Insofern ist es eine legitime Forderung, dass – wenn schon, denn schon – der Vollausbau der L 169 in Hoppstädten präferiert werden sollte und dieses Projekt bei nächstbester Gelegenheit, also in der ab 2021 gültigen Fortschreibung des Landesstraßenbauprogramms, nach langen Jahren des vergeblichen Wartens endlich berücksichtigt wird.
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