Laborarbeit: Das geheime Innenleben der Edelsteine
Von Silke Bauer
Geowissenschaftler Benjamin Huaysan ist im Labor der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung angestellt und hier gerade dabei, aus einer Ladung Spinelle die synthetischen Steine rauszufiltern.Foto: Silke Bauer
Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen – wenn man dem Geowissenschaftler Benjamin Huaysan bei der Arbeit zusieht, muss man unweigerlich an Aschenputtel denken, wie sie unter den Argusaugen ihrer gestrengen Stiefmutter Linsen sortiert. Der 27-Jährige befindet sich jedoch in einer deutlich komfortableren Position als die Grimm'sche Märchenfigur: Der gebürtige Mönchengladbacher ist im Labor der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung in Idar angestellt und an diesem Vormittag damit beschäftigt, aus einer Ladung Spinelle, die ein Kunde vorbeigebracht hat, die synthetischen Steine rauszufiltern. Mithilfe eines Geräts, das Fotolumineszenzspektrometer genannt wird, durchleuchtet Huaysan jeden Stein einzeln. Mit dieser Methode kann er relativ zügig zum Beispiel geringe Unterschiede im Spurenelementgehalt und in den Wachstumsbedingungen erkennen, die dann Rückschlüsse auf die Echtheit geben.
Lesezeit: 3 Minuten
Dr. Claudio Milisenda ist der Chef des sechsköpfigen Laborteams. Ein großer Teil der Arbeit besteht darin, Edelsteinbefundberichte zu erstellen. Das bedeutet, dass Steine, die Kunden (zum Beispiel Edelsteinhändler) vorbeibringen, auf Echtheit geprüft werden, erzählt er. Anders als in anderen international renommierten Laboren, wo größtenteils hochwertige Steine untersucht werden, landet auf ...
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Das 50-jährige Bestehen der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung würdigt die Deutsche Gemmologische Gesellschaft vom heutigen Freitag, 24., bis zum Sonntag, 26. Mai, mit der Ausrichtung des European Gemmological Symposiums in Idar-Oberstein. 15 internationale Referenten halten dann vor den 180 Teilnehmern, die aus mehr als 20 Ländern kommen, Fachvorträge.