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Kreis Birkenfeld

Kontroverse um blockierte Wege im Schutzgebiet: Ist der Beschluss der Nationalparkversammlung rechtswidrig?

Von Kurt Knaudt
Dass Wege im Nationalpark wegfallen sollen, ist klar – doch über die Vorgehensweise ist sich die Nationalparkversammlung uneins.
Dass Wege im Nationalpark wegfallen sollen, ist klar – doch über die Vorgehensweise ist sich die Nationalparkversammlung uneins. Foto: Sebastian Caspary (Archiv)

100 der 300 Kilometer Wege im Nationalpark Hunsrück-Hochwald sollen in den nächsten Jahren wegfallen. Dieses von der kommunalen Nationalpark-Versammlung beschlossene Vorhaben ist nach wie vor unumstritten. Uneinig sind sich das Nationalparkamt und einige Mitglieder des Gremiums aber über den Weg dorthin, wie in der jüngsten Versammlung im Hunsrückhaus am Erbeskopf deutlich wurde.

Lesezeit: 2 Minuten
Durch das Vorgehen des Amtes „werden Bürger aktiv aus dem Wald vertrieben“, brachte Bernhard Alscher, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Birkenfeld, das seiner Meinung nach bestehende Problem gewohnt drastisch auf den Punkt. Ihm missfällt, dass Wege etwa durch Baggerschaufeln oder „willkürlich aufgeschüttete“ Erdwälle blockiert werden. Das sei zum einen laut Staatsvertrag verboten. ...
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Die kommunale Nationalparkversammlung hatte dem Amt eigentlich grünes Licht gegeben

Die kommunale Nationalparkversammlung hat den Wegeplan als Teil des Nationalparkplans eigentlich bereits beschlossen. Darin heißt es zum Verschluss von Wegen: „Die Wegfallwege und Rückentwicklungswege können der eigendynamischen Entwicklung zugeführt oder aktiv zurückgebaut werden.“ Dieser natürliche oder mit Maßnahmen forcierte Ablauf „ist Aufgabe des Nationalparkamtes und wird sukzessive umgesetzt“. Umfang, Art und Dauer des Wegeverschlusses sollen sich an örtlichen Gegebenheiten und natürlichen Ereignissen wie zum Beispiel Stürmen orientieren.

Auch in anderen Nationalparks wie im Schwarzwald, im Bayerischen Wald und in der Eifel werden Wege offensiv zurückgebaut. Auf Forstwirtschaftswegen mache die Schotterdecke mit dem verdichteten Boden darunter es Pflanzen oft unmöglich, sich zu entwickeln, erläutert Florian Krumpen, Fachgebietsleiter Biotop- und Wildtiermanagement in der Eifel. Man lockere den Boden mit einem Spezialbagger auf und stelle das ursprüngliche Geländeprofil wieder her, „damit sich die Vegetation wieder frei entfalten kann“. kuk
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