Fehlende Nachfolger oder mangelnde Motivation: Jeder achte Gastronom denkt ans Aufhören

Von Stefan Conradt

03. Februar 2020, 17:42 Uhr

Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK Koblenz (links), stellte gemeinsam mit dem Idar-Obersteiner IHK-Regionalgeschäftsführer Jonas Klein (rechts) die Veranstaltungsreihe „Hoga Next“ untere anderem den Touristikern Katja Hilt (Naheland-Touristik) und Dietmar Brunk (Tourist-Info Edelsteinland) vor. Foto: IHK

Die IHK schlägt Alarm: Jedes achte Hotel der Urlaubsregion Nahe wird in den nächsten zehn Jahren den Betrieb einstellen, weitere knapp 20 Prozent werden voraussichtlich zum Kauf angeboten. Hauptgründe sind bevorstehende Ruhestände, fehlende Nachfolger oder auch einfach mangelnde Motivation, den Betrieb weiterzuführen. Das sind die Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage der Industrie- und Handelskammern Koblenz und Rheinhessen sowie der Naheland-Touristik.

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Rund 700 Betriebe aus dem Gastgewerbe waren von der dwif-Consulting GmbH zur Unternehmensnachfolge im Gastgewerbe befragt worden. „Der Trend einer zunehmenden Marktbereinigung setzt sich auch entlang der Nahe fort, mit weitreichenden Folgen für die touristischen Angebote und Produkte“, erläutert Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK Koblenz, die zu erwartende Entwicklung: „Wenn ...

Zahl der Betriebe, aber auch der Beschäftigten sinkt

Die Zahl der gewerblichen Beherbergungsbetriebe im Nahe-Raum ist seit 1990 von 263 Betrieben auf unter 190 Betriebe mit rund 15.600 Betten zurückgegangen. Trotz des stetigen Rückgangs schätzt die Mehrheit der befragten Betriebe ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit als hoch bis sehr hoch ein. Auch die Zahl der Auszubildenden im Gastronomiebereich sinkt im bedrohlichen Ausmaß.

Laut IHK sind derzeit im Kreis Birkenfeld gerade noch sieben Köche, zwölf Hotellerie- und zehn Systemgastronomiefachwirte in Ausbildung. Hotel- und Restaurantfachkräfte werden derzeit überhaupt keine ausgebildet. Das sind die mit Abstand niedrigsten Zahlen im ganzen Kammerbezirk. Bei seinen Recherchen ist Christian Dübner aufgefallen, dass kein einziger Gastronom im Naheland sogenannte Karriereseiten im Internet hat – das sind Seiten, auf denen nicht nur der Nachwuchs beworben wird, sondern ein Job im Gastgewerbe richtiggehend schmackhaft gemacht wird: „Viele erfolgreiche Häuser stellen diese Seiten heute bereits vor ihren touristischen Internetauftritt, um mehr Wirkung zu erzielen“, sagt der IHK-Experte. sc

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