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Niederwörresbach/Bad Kreuznach

Erbsensuppe aus Blechtöpfen – das war einmal: Kreuznacher Diakonie seit 175 Jahren in Niederwörresbach

Der Torbogen mit dem Türmchen und dem eisernen Kreuz an der Spitze ist unverkennbares Kennzeichen des Diakonie-Gebäudes in Niederwörresbach und gleichzeitig ein Relikt aus vergangenen Zeiten.
Der Torbogen mit dem Türmchen und dem eisernen Kreuz an der Spitze ist unverkennbares Kennzeichen des Diakonie-Gebäudes in Niederwörresbach und gleichzeitig ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Foto: Stiftung Kreuznacher Diakonie

Mit Tatkraft, persönlichem Einsatz und frischen Ideen ging der damalige Pfarrer Friedrich Adolf Koch aus Herrstein vor, als er im Oktober 1845 in seinem Elternhaus in Niederwörresbach eine Erziehungsanstalt für 18 Mädchen gründete. „Wir legen mehr Werth auf die Erziehung der Kinder als auf den Schulunterricht“, heißt es in seinem ersten Jahresbericht, in dem er sich auf die Gedanken des Schweizer Erziehers und Sozialreformers Johann Heinrich Pestalozzi (1746 bis 1827) berief, der als Wegbereiter der modernen Pädagogik gilt. Den Initiatoren der sogenannten Rettungshausbewegung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging es darum, elternlosen Kindern das Überleben zu sichern und durch (religiöse) Bildung und Erziehung ein selbstständiges Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.

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Erziehungsanstalten und Waisenhäuser für Kinder und Jugendliche, denen das Image von verschlossenen Toren und Erbsensuppe aus Blechtöpfen anhaftet, sind längst einer vielfältigen Landschaft an Hilfen zur Erziehung gewichen, die Mütter oder Väter – im Regelfall freiwillig – in Anspruch nehmen und die auf Antrag vom Jugendamt gewährt werden. Die Kinder-, ...