Deutlich weniger Stammzellspender durch Corona: Stefan-Morsch-Stiftung ruft zur Onlinetypisierung auf
Für viele Leukämiepatienten ist die Übertragung von Blutstammzellen eines nicht verwandten Spenders die einzige Hoffnung auf Leben. Die Suche nach einem passenden „genetischen Match“ gleicht hingegen der nach der berühmten Nadel im Heuhaufen.
Umso wichtiger ist es daher, dass sich so viele Menschen wie möglich typisieren lassen. Diese Aktionen können aktuell aber kaum durchgeführt werden. „Das hat natürlich zu einem Rückgang bei den Registrierungen geführt“, erklärt Vorstandsvorsitzende Susanne Morsch. „Im Vergleich zum ersten Quartal 2019 haben wir zurzeit etwa 3000 Registrierungen weniger. Die Anzahl der angeforderten Spender seitens der Transplantationskliniken ist hingegen gleich geblieben“, betont Morsch.
Was viele nicht wissen: Es ist problemlos möglich, sich online über die Internetseite der Stiftung als potenzieller Blutstammzellspender registrieren zu lassen. „Dazu müssen lediglich einige Gesundheitsfragen beantwortet werden. Sobald man im Anschluss seine Einwilligung erteilt hat, bekommt man ein Entnahmeset für eine Speichelprobe inklusive einer detaillierten Anleitung zugeschickt“, erläutert Susanne Morsch. „Das Päckchen muss im Anschluss dann nur noch an uns zurückgeschickt werden.“
Nicht nur aufgrund der Vielfalt der genetischen Variationen ist es notwendig, fortlaufend neue Blutstammzellspender zu werben. Auch Altersgründe spielen eine Rolle, Denn Menschen, die das 61. Lebensjahr erreicht haben, müssen aus der Stammzellspenderdatei gelöscht werden. Zudem ist der Erfolg einer Transplantation wahrscheinlicher, wenn der Spender jünger ist.
Stimmen die Merkmale überein, die für eine Transplantation wichtig sind, können die Stammzellen auf zwei Arten entnommen werden: Bei der sogenannten Apherese werden Blutstammzellen herausgefiltert, die sich frei in der Blutbahn befinden. Der Vorgang selbst ähnelt etwa dem der Dialyse und dauert drei bis fünf Stunden.
In den Tagen zuvor bekommt man ein Medikament, dass die Stammzellproduktion anregt, damit am Entnahmetag ausreichend Zellen zur Verfügung stehen. Dabei kann es zu grippeähnlichen Nebenwirkungen kommen, etwa Kopf- oder Gliederschmerzen. Diese Symptome vergehen aber in der Regel schnell wieder. Die zweite Methode ist die klassische Knochenmarkentnahme, bei der der Beckenkamm unter Vollnarkose punktiert wird.
Mehr Infos und die kostenlose Möglichkeit zur Onlineregistrierung bietet die Internetseite www.stefan-morsch-stiftung.com