Kreis Birkenfeld

5,2 Prozent: Arbeitslosenquote im Landkreis Birkenfeld auf neuem Rekordtief

Im Mai waren im Landkreis Birkenfeld nur noch 2208 Menschen arbeitslos, 103 oder 4,5 Prozent weniger als im April und 384 oder 14,8 Prozent weniger als im Mai des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote fiel von 5,4 Prozent auf 5,2 Prozent. 6,0 Prozent betrug sie noch vor einem Jahr.

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Es haben sich weniger Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im April (minus 17,5 Prozent). Auch die Neumeldungen nach Erwerbstätigkeit und Ausbildung waren rückläufig. Der Zugang liegt deutlich unter Vorjahresniveau (minus 21,2 Prozent) und weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie. Es konnten sich annähernd so viele wie im April (minus 1,4 Prozent) aus der Arbeitslosigkeit abmelden, insbesondere in Erwerbstätigkeit blieb die Zahl gleich. Die Abmeldungen liegen unter dem Niveau des Vorjahres.

Nachwuchssorgen steigen

Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen stieg im Mai weiter an: gegenüber dem Vormonat um 17,4 Prozent, gegenüber dem Mai des Vorjahres um rund ein Viertel. 196 neue Stellen wurden im Mai angeboten. Mehr Arbeitskräfte suchten im Birkenfelder Raum insbesondere das Gesundheitswesen und der öffentliche Sektor, weniger Bedarf hatten Zeitarbeitsunternehmen. Der Bestand an Stellen ist erneut gestiegen (plus 3,1 Prozent) und liegt um 60,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2021/2022 sind bis Mai rund 11 Prozent weniger Jugendliche (1320) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (1935) stieg hingegen um 4,6 Prozent an. Das deutliche Ungleichgewicht zwischen Stellen und Bewerbern ist Sinnbild für die Situation am Ausbildungsmarkt: Die Unternehmen suchen dringend Nachwuchs, die Jugendlichen zögern. Zurzeit sind noch immer mehr als 1200 Ausbildungsstellen frei. Interesse an Ausbildung haben noch etwas mehr als 600 junge Leute geäußert.

Im Mai wurden drei oder weniger (Werte von drei oder weniger werden statistisch nicht ausgewiesen) neue Anzeigen von Kurzarbeit von Unternehmen eingereicht. In der Höchstphase im April 2020 waren 6265 Personen in 638 Betrieben in Kurzarbeit. Im November 2021 waren es 1162 Personen in 123 Betrieben.

Auch im gesamten Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach ist die Arbeitslosigkeit im Mai gesunken. Die Quote beträgt 4,6 Prozent. Nach vier Monaten rückläufiger Arbeitslosigkeit in Folge wurde im Mai mit 4,6 Prozent erneut die bisher niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk erreicht. Davon konnte zuvor nur jeweils im Herbst 2018 und 2019 berichtet werden. Diese positive Nachricht wird getrübt durch möglicherweise drohende Risiken durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine. Energielieferungen spielen eine große Rolle.

„So kommt es“, erklärt Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach, „dass der regionale Arbeitsmarkt durch niedrigste Arbeitslosigkeit und ein Stellenhoch gekennzeichnet ist. Wir können den Bedarf der Unternehmen momentan nur schwer bedienen.“ Auf diesem geringen Niveau ist ein weiterer Abbau der Arbeitslosigkeit kaum vorstellbar. Dennoch sind die Aussichten, vor allem für die Beschäftigung, insgesamt gut. Davon könnten auch Zuwandernde profitieren.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren im Mai insgesamt 8585 Menschen arbeitslos, 280 oder 3,2 Prozent weniger als im April und 1729 oder 16,8 Prozent weniger als im Mai des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote sank von 4,7 Prozent im April auf 4,6 Prozent im Mai. Von der anhaltend günstigen Entwicklung profitieren ausnahmslos alle Personengruppen, auch in beiden Rechtskreisen. Erwartungsgemäß fällt der Rückgang im Rechtskreis SGB III deutlicher aus, da sich die Dynamik am Arbeitsmarkt dort unmittelbarer widerspiegelt.

Stadt Birkenfeld profitiert stark

Die Zahl der neu zu besetzenden Stellen stieg weiter an. Gegenüber dem Vormonat um 5,5 Prozent, gegenüber dem Mai 2021 um rund ein Viertel. 805 neue Stellen wurden angeboten. Mehr Arbeitskräfte suchten insbesondere der öffentliche Sektor, aber auch Zeitarbeitsunternehmen, Baugewerbe und wissenschaftliche und technische Freiberufler. Saisonüblich reduzierten Gastronomie und Handel wieder etwas ihre aktuellen Stellenangebote. Der Bestand an Stellen ist erneut gestiegen (plus 2,3 Prozent) und liegt um 41,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Innerhalb des Agenturbezirks ging die Arbeitslosigkeit an der östlichen und der westlichen Grenze am stärksten zurück: in Bad Kreuznach und in Birkenfeld. In Kirn, Boppard und Idar-Oberstein fiel der Rückgang durchschnittlich aus. In Simmern war die Veränderung so minimal, dass es sich nicht auf die Quote auswirkte. red