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Neuwied

Theaterpremiere von „Dieses bescheuerte Herz“: Große Wünsche treffen auf wenig Lebenszeit

Von Christina Nover
Brüder im Geiste: Der herzkranke Teenager Daniel (Dennis Boland in seiner ersten großen Rolle) findet mit Draufgänger Lars (Armin Riahi) einen Freund und Wunscherfüller. Dabei lehrt der Jüngere den Älteren, worauf es im Leben ankommt.
Brüder im Geiste: Der herzkranke Teenager Daniel (Dennis Boland in seiner ersten großen Rolle) findet mit Draufgänger Lars (Armin Riahi) einen Freund und Wunscherfüller. Dabei lehrt der Jüngere den Älteren, worauf es im Leben ankommt. Foto: Schlosstheater

Herztöne. Eine grüne Linie, die sich im Dunkeln auf und ab bewegt. Ein junger Mann bricht im Scheinwerferlicht zusammen. Es ist der Beginn eines aufwühlenden Abends, der Spuren hinterlässt. Die Landesbühne zeigt das Stück „Dieses bescheuerte Herz“, das auf dem gleichnamigen Spiegel-Bestseller von Daniel Meyer und Lars Amend basiert. Die Geschichte hat es 2017 bereits auf die Kinoleinwand geschafft, nun stand die Uraufführung der Theaterfassung in Neuwied an. Ein Stück, das angesichts der kürzlich getroffenen Bundestagsentscheidung zur Organspende vielleicht einen Tick zu spät kommt.

Lesezeit: 2 Minuten
Daniel ist mit einem Herzfehler zur Welt gekommen. Sein Leben ist geprägt von Tabletten, Arztbesuchen und Verboten. Daniels Mutter kümmert sich so gut es geht um ihren Sohn, doch gelangt dabei immer wieder an ihre Grenzen. Erst recht, als Daniel in die Pubertät kommt und gegen die Fremdbestimmung seines Lebens ...
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Das Theaterstück als Krönung

Es ist ein kleines Wunder – aber Daniel Meyer lebt noch immer. Der Junge mit dem Herzfehler, der darum bangen musste, seinen 16 Geburtstag zu erleben, ist mittlerweile 22 Jahre alt und zu einem selbstbewussten jungen Mann herangewachsen. „Ich fühle mich gesund, jung, knackig und hübsch“, meint er und lacht, als er kurz vor der Premiere von „Dieses bescheuerte Herz“ nach seinem Gesundheitszustand gefragt wird. Das Stück, das an diesem Abend im Schlosstheater aufgeführt wird, dreht sich um sein Leben. Ein Leben, das stets am seidenen Faden hing.

Dass dies immer noch so ist, wird deutlich, wenn Mutter Debbie Wyrich von der Zugverspätung spricht, die sie auf dem Weg von Hamburg nach Neuwied ereilt hat. „Wir hatten plötzlich nur noch vier Minuten zum Umsteigen – für Daniel ist so etwas tödlich.“ Dabei ist der Tag eigentlich schon aufregend genug. Schließlich sieht Meyer an diesem Abend erstmals, wie aus seinem Buch, das er gemeinsam mit Autor Lars Amend geschrieben hat, und das bereits verfilmt worden ist, ein Bühnenstück geworden ist.

Andreas Lachnit, der sich für die Inszenierung verantwortlich zeigt, hat eineinhalb Jahre an der Bühnenfassung der Autobiografie gearbeitet. Dass sich das Stück mit real existierenden Personen beschäftigt, stellte eine besondere Herausforderung dar: „Man will den Menschen ja gerecht werden“, erklärt Lachnit im RZ-Gespräch. Dass ihm das gelungen ist, zeigt die Reaktion von Meyer nach der Uraufführung. Für ihn war das Stück die Krönung: „Besser als der Film oder das Buch. Die Geschichte lässt sich so viel besser verstehen.“ cno

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