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Neuwied

Polizei nimmt Drohbrief ernst: AfD-Kritiker Kirsch erhält Morddrohung

Von Christina Nover
Der Neuwieder Manfred Kirsch ist für seinen Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus bekannt, hier etwa bei einem Infostand von Amnesty International. Als Kritiker der AfD hat er sich viele Feinde gemacht. Das hat er nun erneut in einem Drohbrief zu spüren bekommen.
Der Neuwieder Manfred Kirsch ist für seinen Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus bekannt, hier etwa bei einem Infostand von Amnesty International. Als Kritiker der AfD hat er sich viele Feinde gemacht. Das hat er nun erneut in einem Drohbrief zu spüren bekommen. Foto: Archivbild: Jörg Niebergall

Mit Drohungen kennt sich Manfred Kirsch aus. In den vergangenen zehn Jahren hat der Sozialdemokrat und AfD-Kritiker sie in allen möglichen Formen erhalten: telefonisch, per Post und sogar als Graffiti im öffentlichen Raum. Doch der Inhalt des Briefs, den er nun in einem an „den Volksschmarotzer Kirsch“ adressierten Umschlag gefunden hat, ließ selbst ihm das Blut in den Adern gefrieren: Neben einem Artikel über den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke befand sich eine handschriftliche Notiz, die nahe legt, dass Kirsch ein ähnliches Schicksal drohen könnte.

Lesezeit: 3 Minuten
„Erstaunlich, wie schnell die AfD ihren militärischen Arm aufgebaut hat. Nimm dich mit deiner Hetze gegen die AfD zurück! Noch stehst du nur auf den hinteren Plätzen. Aber man steigt auf, wenn die oberen Plätze frei werden!“, heißt es unter dem Zeitungsausschnitt über den durch einen Kopfschuss getöteten Politiker. Mittlerweile ...
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Rechtsradikale wollten Kirsch „ins Gas schicken“

Es ist bereits das zweite Mal, dass Manfred Kirsch mit dem Tode bedroht wurde. Das erste Mal war in Form einer Schmiererei am Engerser Rheinufer. Im Frühjahr 2018 besprühten Unbekannte die Rückseite der Flusskilometer-Mauer 602 mit einem Hakenkreuz sowie einer Naziparole.

Demnach wollten die Verfasser Juden, den deutschen Außenminister Heiko Maas, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie eben den Neuwieder Sozialdemokraten Manfred Kirsch „ins Gas schicken“. Trotz des Schocks durch die erneute Drohung glaubt Kirsch nicht daran, ernsthaft in Gefahr zu sein. „Wäre ich Politiker in Verantwortung, hätte ich wahrscheinlich mehr Angst. Aber ich bin ja nur ein kleines Lichtchen“. cno
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