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Neuwied

Lefkowitz folgt Winter: In den Landtag ohne doppelten Boden

Von Ulf Steffenfauseweh
Fredi Winter (links) ist sich sicher, im 20 Jahre jüngeren Sven Lefkowitz einen würdigen Nachfolger für die SPD-Fraktion im Mainzer Landtag zu haben. „Er ist ein Teamplayer und hört den Menschen zu“, lobt er.
Fredi Winter (links) ist sich sicher, im 20 Jahre jüngeren Sven Lefkowitz einen würdigen Nachfolger für die SPD-Fraktion im Mainzer Landtag zu haben. „Er ist ein Teamplayer und hört den Menschen zu“, lobt er. Foto: Ulf Steffenfauseweh

Dass es irgendwann so weit sein würde, war politischen Insidern – und damit auch Sven Lefkowitz – seit der Wahl 2016 klar. Doch als Fredi Winter (70) im November bei einer Veranstaltung der Dierdorfer Genossen seinen baldigen Rückzug aus dem Landtag verkündete und die den anschließend „en passant“ in einer Pressemitteilung veröffentlichten, fiel sein designierter Nachrücker doch fast aus allen Wolken.

Lesezeit: 3 Minuten
„Das war ein paar Tage zu früh“, sagt er auch heute noch. Chef – Mitarbeiter – Bewohner – Presse: Diese Reihenfolge hatte sich der Leiter der Linzer Seniorenresidenz Sankt Antonius eigentlich vorgestellt. Dass es anders kam, konnte er dann nicht mehr ändern. Aber öffentlich äußern wollte er sich im November ...
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Kommentar: Hut ab vor diesem Mut

Parlamente sollen das Volk repräsentieren und alle Schichten widerspiegeln. Doch ist das auch so? In der Praxis fällt auf, dass Juristen, Beamte und Verwaltungsmitarbeiter deutlich überrepräsentiert sind. Hinzu kommen die, die noch nie etwas anderes gearbeitet haben. Dass das so ist, liegt in der Natur der Sache: Parlamentarier werden auf Zeit gewählt. Und bei allem populistischen Geschrei über angeblich zu hohe Diäten und eine zu üppige Altersvorsorgung muss jeder Abgeordnete einkalkulieren, dass er bei der nächsten Wahl wieder herausfliegt und noch lange nicht ausgesorgt hat. Wenn man dann keine mehr oder weniger gescheiterte Existenz ist – die soll es ja im Landtag auch geben – und nicht vergleichsweise problemlos in den alten Job zurückkehren kann, überlegt man sich dieses Risiko.

Das wird auch Sven Lefkowitz getan haben. Auf verschlungenen Wegen hat er es vom Studienabbrecher, Arbeiter und Hilfspfleger zum Einrichtungsleiter gebracht. Das ist nicht nur eine beachtliche Karriere, das sind Lebenserfahrungen, die dem Landtag gut tun werden. Dass er sie einbringen und gestalten will, obwohl er keine Rückkehroption hat, ist beachtlich, vor allem wenn man nur zwei Jahre vor der nächsten Wahl die desaströse Gesamtsituation der SPD sieht. Hut ab vor diesem Mut! (Ulf Steffenfauseweh)

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