Plus
Wahlkreis 15

Steckbrief für die Landtagswahl von Martin Fischer (AfD): „Ich will den Wählern eine Alternative bieten“

Von Autor
Martin Fischer
Martin Fischer Foto: privat

Cochem-Zell. Er ist seit Jahren das Gesicht der AfD vor Ort und hat mehrfach schon als Direktkandidat seinen Hut in den Ring geworfen. Nun kandidiert Martin Fischer, der AfD-Kreis- und Fraktionsvorsitzende Cochem-Zell, für den Landtag. Wir haben alle Direktkandidaten gebeten, sich anhand eines Fragebogens vorzustellen, den wir allen im Vorfeld zugeschickt haben. Die folgenden Angaben stammen also direkt vom Kandidaten.

Lesezeit: 3 Minuten
Stellen Sie sich vor, die Wähler in Ihrem Wahlkreis wären ein Arbeitgeber, bei dem Sie sich um den Job des MdL bewerben. Bitte formulieren Sie das Anschreiben Ihrer Bewerbung. Liebe Bürger und Bürgerinnen, liebe Freunde aus dem Landkreis Cochem-Zell, ich weiß, dass es gerade in diesen Tagen nicht leicht ist, positiv ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Sechs Fragen an Martin Fischer (AfD): Ländlicher Raum darf nicht abgehängt werden

Cochem-Zell. Die Landtagswahl 2021 wird unter ganz besonderen Umständen stattfinden. Schwieriger denn je zuvor ist es aufgrund der Pandemie für die Kandidaten, ihre potenziellen Wähler zu erreichen. Haustürgespräche fallen weg, ebenso wie große Wahlkampfveranstaltungen. Rede- und Informationsbedarf gibt es dennoch. Wie stehen die Kandidaten zu den Themen, die derzeit viele Menschen bewegen, die in Cochem-Zell, dem Wahlkreis 15, am 14. März ihre Stimme abgeben? Wie allen anderen Kandidaten auch, hat die RZ-Redaktion Martin Fischer (AfD), sechs Fragen gestellt, deren Antworten zeigen sollen, wie der Kandidat tickt.

1 Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die digitalen Medien für den Lebensalltag geworden sind. Digitaler Unterricht, Online-Bestellungen, Kontakte zu Behörden, Kontakte aber auch untereinander. Wo sehen Sie hier die künftigen Aufgaben für das Land?

Gerade als Elektroingenieur war dies bereits vor Corona ein großes Thema für mich. Die Coronakrise hat hier eine exponentielle Entwicklung beschleunigt. Das Internet der Dinge, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation und intelligente Produktionsstätten, das alles sind Teile der vierten industriellen Revolution. Genau wie Mechanisierung, Massenproduktion und die Einführung von Computern zuvor, wird nun die umfassende Digitalisierung unsere Lebens- und Arbeitswelt umfassend und nachhaltig verändern. Die Infrastruktur für diese Entwicklung ist genauso wichtig wie unser Straßennetz. Hier gilt es, auf Glasfaserausbau und nicht auf HFV-Ausbau und Vectoring zu setzen. Zudem ist ein flächendeckendes Mobilfunknetz herzustellen. Auch muss für Schulen und Behörden funktionierende Software bereitgestellt werden.

2 Rheinland-Pfalz ist geprägt von vielen ländlichen Räumen. Was muss das Land machen, um gleiche Lebensbedingungen für den ländlichen Raum zu erreichen?

Der ländliche Raum darf nicht abgehangen werden. Das Land muss sich für den Erhalt des Straßennetzes sowie die Anbindung an das Glasfasernetz einsetzen. Glasfaser muss auch bis zur letzten Milchkanne gelegt werden. Der Kreis Cochem-Zell ist hier ein Paradebeispiel. Es ist ein Zuzug in den Kreis zu verzeichnen, welcher nicht zuletzt dem gut geführten Kreis zu verdanken ist. Durch Eigeninitiative wird so zum Beispiel der Breitbandausbau mit der BIG vorangetrieben. Dies ist nur ein Punkt, bei dem sich das Land eine Scheibe abschneiden kann. Die Coronakrise führt zu einer Beschleunigung der Digitalisierung, wodurch Homeoffice zur Realität wird. Dies zieht die Menschen wieder in die ländlichen Regionen. Zudem muss die industrielle Ansiedelung auf dem Land attraktiv gestaltet werden.

3 Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig im Kreis Cochem-Zell. Wo ist hier das Land gefordert, um den Tourismus an Mosel, Eifel, Hunsrück zu fördern? Wie könnte es gelingen, den Kreis wirtschaftlich stärker aus seiner Abhängigkeit vom Tourismus zu lösen?

Cochem-Zell ist ohne den Tourismus unvorstellbar. Gerade durch die Coronakrise ist dieser Zweig besonders belastet. Den Betrieben muss finanziell geholfen werden, da sonst viele Betriebe, auch in Eifel und Hunsrück, nach der Krise nicht mehr eröffnen können. Auch hier ist der Kreis führend und gerade dabei, eine neue Marketingstrategie zu erarbeiten, um die Region noch attraktiver zu machen. Dies kann mit den Strategien des Landes verbunden werden.

Wie bereits erwähnt, sollte die Ansiedelung von Industrie im ländlichen Raum attraktiver gestaltet werden. Zum Beispiel durch die Förderung vom Ausbau der Infrastruktur bei einer Ansiedelung. Der Kreis Cochem-Zell ist meines Erachtens hier mit der Suche nach einem Gebiet für ein interkommunales Gewerbegebiet absolut auf dem richtigen Weg.

4 Die Pandemie hat alle Schulformen und vor allem die Schüler vor große Herausforderungen gestellt. Es kann wohl nicht vorausgesetzt werden, dass in der Zeit des Homeschooling das Wissen vermittelt werden konnte, wie es eigentlich hätte sein sollen. Ganz zu schweigen von den sozialen Defiziten. Kinder sind die Zukunft. Gibt es einen Plan, wie das aufgefangen werden kann?

Es ist festzuhalten, dass das Land den Sommer verschlafen hat! Die Lehrer wurden nicht, wie versprochen wurde, geschult und auch die technische Ausstattung und die zur Verfügung gestellte Software ist mangelhaft. Medien berichteten darüber, dass 20 Prozent der Kinder bei dieser Form des Unterrichts zurückblieben. Für diese Schüler ist ein Präsenzunterricht zwingend erforderlich. Jedoch muss auch festgehalten werden, dass ein Teil der Kinder profitiert. Der Unterricht in den Schulen wird schon lange immer mehr am schwächsten Glied festgemacht und eine Inklusion um jeden Preis verschärft diesen Effekt. Das Elternhaus spielt hier eine entscheidende Rolle, ob die Kinder nach dem Lockdown weniger oder sogar mehr gelernt haben. Eine allgemeine Aussage ist hier schwierig und differenziert zu betrachten.

5 Die medizinische Versorgung auf dem Land wirft viele Fragen auf. Kleine Krankenhäuser wie in Cochem und Zell blicken in eine ungewisse Zukunft. Hausärzte- und Fachärztemangel sind seit Jahren ein Problem? Wie ist die Haltung Ihrer Partei zu diesem Thema. Gibt es tragbare Lösungsansätze?

Das Gesundheitssystem ist integraler Bestandteil der Daseinsvorsorge, die der Staat zu gewährleisten hat. Unsere Bürger haben daher ein Anrecht auf eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe Gesundheitsversorgung. Auch und gerade in einer alternden Gesellschaft darf es keine Rationierung von Gesundheitsleistungen geben. Sollte ein Krankenhaus nicht mehr wirtschaftlich tragfähig sein, so müssen das Land und der Bund sich an den Kosten der Krankenhäuser beteiligen. Gesundheit ist eins der wichtigsten Güter, die wir besitzen. Ärzte müssen zum Beispiel durch die kostenfreie Bereitstellung von eingerichteten Praxen an den Kreis gebunden werden. Oder durch Stipendien, welche vom Land bezahlt werden, mit der Verpflichtung, danach eine gewisse Zeit im ländlichen Raum zu arbeiten.

6 Polizeiinspektionen sind schlecht besetzt, vor allem am Wochenende. Das belastet die Polizeibeamten, sorgt für unzählige Überstunden und bei den Bürgern für Unmut, wenn sie das Gefühl haben, ewig auf das Eintreffen einer Streife warten zu müssen. Was muss hier dringend geschehen, um die Polizei zu stärken und der Bevölkerung zu zeigen, dass ihr „Freund und Helfer“ zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird?

Polizisten, aber auch alle anderen Landesbediensteten, müssen endlich ihrer Arbeit entsprechend entlohnt werden. Unsere Polizisten haben Respekt verdient. Die Zahl der Angriffe gegen Ordnungshüter ist im Bundesgebiet 2019 um 8,6 Prozent gestiegen. Gerade vor diesem Hintergrund entspricht es der Fürsorgepflicht des Landes als Dienstherr, eine angemessene Besoldung und Gesundheitsversorgung seiner Beamten sicherzustellen. Deshalb fordern wir die Einführung einer optionalen freien Heilfürsorge für Polizeibeamte, die Dynamisierung der Gehälter sowie die Ruhegehaltsfähigkeit der Erschwerniszulagen. Die Zahl der Polizeibeamten in Rheinland-Pfalz ist auf mindestens 10.000 zu erhöhen. Außerdem verlangen wir einen Regenerationsplan für die zum Teil veraltete Flotte unserer Wasserschutzpolizei.

Die Fragen stellten Petra Mix und Dieter Junker.

Landtagswahl im Kreis Cochem-Zell
Meistgelesene Artikel