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Cochem/Berlin

Auszeichnung für Hartnäckigkeit: Per Wurstrad durch den Paragrafendschungel

Von Thomas Brost
Der Cochemer Rechtsanwalt Hans Bleck (rechts) hat nicht locker gelassen, bis er endlich sein Wurstfahrrad in Gebrauch nehmen konnte.  Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Der Cochemer Rechtsanwalt Hans Bleck (rechts) hat nicht locker gelassen, bis er endlich sein Wurstfahrrad in Gebrauch nehmen konnte. Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Es war ein weiter Weg, ehe Hans Bleck seine kulinarische Idee zu Markte tragen durfte. Sein „Radwurscht“-Konzept fand zunächst wenig Gefallen in Amts- und Justizstuben. Er musste einen langen Hürdenlauf absolvieren, ehe er mit seiner Kreation einen Volltreffer landen durfte. Das brachte dem Cochemer Anwalt jetzt die Nominierung für einen Preis ein, der besonderes Stehvermögen im Paragrafendschungel belohnt. Der sogenannte Werner-Bonhoff-Preis ist mit 50000 Euro dotiert. Bleck ist einer von drei Kandidaten, die es in die Endrunde geschafft haben. „Unsere Wurst ist sehr beliebt“, sagt Bleck heute.

Lesezeit: 3 Minuten
Rückblende, Frühjahr 2016: An der Geierlaybrücke, bis zum anderen Ende der neuen Attraktion im Hunsrück, hatte es Hans Bleck spielend geschafft. Ihm gelüstete nach einer Stärkung. Aber auf Sosberger Seite herrschte kulinarische Ödnis: kein Imbiss oder Kiosk soweit das Auge reicht. Bleck kam eine Idee: Wie wäre es mit einem ...
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Ein Mini-Hotelprojekt und ein exotisches Erfrischungsgetränk

Nominiert sind neben Hans Bleck zwei Unternehmer, die mit Widrigkeiten zu kämpfen hatten. Oliver Blume aus Hannover betreibt seit 2017 erfolgreich ein neues Hotelkonzept. Zum Niedrigpreis ab 24,99 Euro können Gäste in kleinen, sogenannten Schlafboxen einchecken.

Die sind etwa 2 mal 2,5 Meter groß. Während ein Bauamt das erste Projekt genehmigte, hatte ein anderes beim zweiten Projekt Vorbehalte. Die Schlafboxen hätten keine Fenster. Der Unternehmer verwies darauf, dass für ausreichende Beleuchtung, Belüftung und Brandschutz gesorgt war. Vor dem Verwaltungsgericht bekam Blume Recht. Laura Zumbaum aus Berlin brachte 2015 ein Erfrischungsgetränk mit Erfolg auf den Markt. Der Clou des Getränks: Zur Herstellung wurde der koffeinhaltige Aufguss der roten Kaffeekirsche verwendet. Das ist ein Bestandteil, der bei der Kaffeeproduktion nicht verwendet wird. Daraus lässt sich aber Tee herstellen. Mit dem neuen Getränk eckte Zumbaum an. Die Kaffeekirsche stand seit Ende 2016 auf der sogenannten Novel-Food-Liste, das zuständige Veterinäramt untersagte den Verkauf. Das sind neuartige Lebensmittel, die bisher in der EU noch nicht auf den Tisch kamen. Die junge Unternehmerin stand vor dem Ruin. Sie entwickelte ein Alternativprodukt, eine Limonade aus grünen Kaffeebohnen und setzte sich damit durch. Inzwischen wird das Produkt in 3000 Rewe-Märkten verkauft.
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