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Kreis Altenkirchen

Wann gibt es freie Wege auf dem Stegskopf? BI entzürnt über „Hinhaltetaktik“

Von Daniel Weber
Anfang Dezember konnte die Bürgerinitiative „Freie Wege für alle“ rund 350 Teilnehmer für einen Protestmarsch ans Lager-Nordtor mobilisieren. Das Interesse der Menschen aus den Anrainergemeinden am Stegskopf, sagt BI-Sprecher Rolf-Dieter Wiederstein (vorne mit gelber Weste), ist ungebrochen.
Anfang Dezember konnte die Bürgerinitiative „Freie Wege für alle“ rund 350 Teilnehmer für einen Protestmarsch ans Lager-Nordtor mobilisieren. Das Interesse der Menschen aus den Anrainergemeinden am Stegskopf, sagt BI-Sprecher Rolf-Dieter Wiederstein (vorne mit gelber Weste), ist ungebrochen. Foto: Röder-Moldenhauer/Archiv

Die Radfahrsaison ist längst in vollem Gange – auch auf dem Stegskopf haben seit Frühlingsbeginn schon unzählige Biker ihre Runden gedreht. Dass dies offiziell nach wie vor nur über die Platzrandstraßen möglich ist, sorgt vor allem bei vielen Einheimischen für Unmut.

Lesezeit: 5 Minuten
Seit Jahren wird eine weitere Öffnung des ehemaligen Truppenübungsplatzes für Wanderer und Radfahrer gefordert – seit wenigen Monaten sogar in Form einer Bürgerinitiative: Die BI „Freie Wege für alle“, die vor Jahresfrist bereits eine Demo mit 350 Teilnehmern und eine Unterschriftenaktion organisierte, hat zwischenzeitlich Politiker und Behörden in Briefen um ...
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„Enormes Potenzial“: Mehr als 1000 Biker an den Feiertagen auf der Platzrandstraße gezählt

Nicht nur für die Naherholung der Einheimischen – auch für den Tourismus im Westerwald birgt der Stegskopf enorme Potenziale, findet die Bürgerinitiative „Freie Wege für alle“. BI-Mitglied Jo Heß, in Derschen aufgewachsen und heute wohnhaft in Lautzenbrücken, hat es sich seit 2017 zur Aufgabe gemacht, an einzelnen Tagen im Frühjahr und Sommer die Wanderer und Radfahrer zu zählen, die sich schon jetzt – teils auch auf verbotenen Pfaden – den Stegskopf erschließen. Und es werden immer mehr: In diesem Jahr hat sich Heß an Christi Himmelfahrt und den Pfingsttagen insgesamt zehn Stunden lang an zehn verschiedenen Standorten positioniert – und ist dabei allein auf 1023 Radfahrer gekommen.

„Von diesen 1023 Bikern gaben 609 an, die Stegskopf-Runde zu fahren, 414 hatten ein anderes Ziel, zum Beispiel Bad Marienberg“, so Heß. Der eine oder andere Einheimische mit Ortskenntnis gebe dabei offen zu, hin und wieder auch quer durch das Gelände zu radeln, berichtet Heß – und immer wieder werde die eine Frage gestellt: „Wann ist es endlich soweit, dass wir hier auch andere Wege fahren dürfen?“ Heß hat mehr als 20 Jahre lang Mountainbike-Touren und Nordic-Walking-Kurse in der Region geleitet – auch auf dem Stegskopf, was zu Bundeswehr-Zeiten völlig problemlos gewesen sei. „Mein Ziel war es immer, den Leuten unsere schöne Heimat näherzubringen“, sagt Heß. Mittlerweile tauche der Stegskopf schon in Freizeitführern über E-Bike-Touren im Westerwald auf. Kein Wunder, findet Heß: „Ich habe kürzlich einen Radler aus dem Siegerland getroffen, der sagte: Ich kann von Burbach bis Bad Marienberg radeln – ohne durch einen Ort fahren zu müssen. Das ist einfach toll!‘“ Auch die frühere Ortsbürgermeisterin von Nisterberg sieht große Chancen, die vor allem der anhaltende E-Bike-Boom dem Tourismus und der Gastronomie in der Region bieten könnte. „Der Stegskopf liegt längst nicht mehr am Rand“, sagt sie. Aber auch junge Leute würden ihre Heimat dadurch vielleicht besser kennen- und wertschätzen lernen. Durch die Corona-Krise seien an den Feiertagen in diesem Jahr mehr Menschen als sonst in heimischen Gefilden unterwegs gewesen. daw
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