Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt warnt vor Stigmatisierung
Von einer ablehnenden Haltung der Bevölkerung gegenüber Mitgliedern seiner Gemeinde berichtet der Vorsitzende der Baptistengemeinde Waldemar Leder im Interview mit dem „AK-Kurier“. „Unseren Leuten sieht man an, wohin sie gehören“, wird er dazu zitiert. In diesem Zusammenhang sieht auch Altenkirchens Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt die Gefahr einer Stigmatisierung.
In einem Statement auf der Facebook-Seite der Stadt mahnt er zur Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, zeigt sich aber auch besorgt über die Art und Weise, in der über den Corona-Ausbruch diskutiert werde. „Manche Äußerungen erschrecken mich. Auch in Krisen müssen wir unsere Offenheit und Menschlichkeit behalten, die Altenkirchen zu einem lebenswerten Ort machen.“ Unterdessen sieht Hans-Günter Schmidts, Sprecher der Evangelischen Allianz Altenkirchen, die Gefahr, dass das gesamte in der Kreisstadt stark vertretene evangelikale Spektrum nach dem Ausbruch in Sippenhaft genommen werde. In den Mitgliedsgemeinden der Allianz, an der sich die Baptistengemeinde nicht beteiligt, herrsche aber große Einigkeit darüber, dass die Verhaltensregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie strikt befolgt werden müssten. Schmidts berichtet auch von Versuchen, mit der Leitung der Baptistengemeinde ins Gespräch zu kommen und für eine stärkere Integration zu werben. Diese seien aber bislang allesamt gescheitert. mif