Jecken feiern fröhlich Schwerdonnerstag: Narren regieren jetzt das AK-Land

In Herdorf ist Frau sich grün: „Cordula Grün“ – den Gassenhauer, der derzeit in aller Munde ist, setzen die Herdorfer Möhnen mit ihren Kostümen farblich bestechend in Szene.
In Herdorf ist Frau sich grün: „Cordula Grün“ – den Gassenhauer, der derzeit in aller Munde ist, setzen die Herdorfer Möhnen mit ihren Kostümen farblich bestechend in Szene. Foto: Markus Döring

Pünktlich zur Weiberfastnacht haben die Möhnen die Macht an Sieg und Wied übernommen. Durch ihre farbenfrohen Kostüme und die ausgelassene Stimmung gaben die Närrinnen dem Begriff AK-Land eine ganz andere Bedeutung: „Außer Kontrolle“ – das wird sich so mancher Bürgermeister, Behördenchef oder Bankvorstand gedacht haben, als er vor so viel weiblichem Charme (gerne) kapitulieren musste.

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Altenkirchen. Auch die Betreuer des evangelischen Kinder- und Jugendzentrums Kompa feierten zusammen mit dem Nachwuchs zünftig. Zum Erinnerungsfoto stellten sich die Ehrenamtler und Betreuer Daria Voth, Antonia Fröhlich, Katja Manz-Schumann, Alexandra Trapp und Wiebke Herbeck zusammen mit ihrem Cowboy und Kompa-Leiter Matthias Gibhardt auf.

Heinz-Günter Augst

Horhausen. Im Volksmund wird den Schotten ja nachgesagt, dass sie geizig sind. Ob dies auch für die Mitarbeiter der Westerwaldbank in Horhausen gilt? Sie ließen sich jedenfalls von der traditionellen Bekleidung der Bewohner Schottlands bei ihrer Kostümwahl inspirieren. Und im Gegensatz zu den Frauen und Männern aus Europas Norden zeigten sie sich gar nicht geizig, als es um das eine oder andere Prosit ging.

Beate Christ

Altenkirchen. Machtübernahme im Rathaus: Bürgermeister Fred Jüngerich übergab die Amtsgeschäfte an seine Rathaus-Möhnen. Anna Schwarz als Obermöhn „befreite“ den VG-Chef von Amtsschlüssel und Krawatte. Unter dem Motto „Ahoi und schepp schepp – alles rund ums Meer“ feierten die Möhnen und später auch die männlichen Mitarbeiter im Ratssaal. Unter den Gästen waren auch die Karnevalisten aus dem Erbachtal und von der KG aus Altenkirchen.

Heinz-Günter Augst

Flammersfeld. Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Flammersfeld, Rolf Schmidt-Markoski, hatte zum Möhnentag extra den roten Teppich für die närrischen Weiber des Hauses ausgerollt und den „Walk of Fame“ aus Hollywood ins Rathaus verlagert. Doch so sehr der stellvertretende Bürgermeister auch die Damen umgarnte, es half alles nichts. Die Krawatte wurde abgeschnitten und Schmidt-Makoski kurzerhand entmachtet.

Beate Christ

Flammersfeld. Der Kölner Karneval hat in Flammersfeld seine Spuren hinterlassen. Ganz im Zeichen der Domstadt präsentierten sich die Mitarbeiter der Flammersfelder Sparkasse ihren Kunden und Besuchern. Mit einem herzlichen „Kölle Alaaf“ wurden die tollen Tage eingeläutet.

Beate Christ

Horhausen. Für die jecken Weiber aus Horhausen, die „Horser Mokkatässjer“, war ein leichtes Spiel, Ortsbürgermeister Thomas Schmidt zu entmachten. Als Hexen gewannen sie den Kampf um den Schlüssel des Kaplan-Dasbach-Hauses, wo sie ihre Möhnensitzung feiern wollten. Obermöhn Renate Müller-Margenbach fackelte auch nicht lange, um dem Gemeindechef die Krawatte abzuschneiden. So machte sie unmissverständlich deutlich: In Horhausen galt alle Macht den Frauen.

Beate Christ

Altenkirchen. Auch das Büro von Landrat Michael Lieber im Kreishaus wurde gestürmt. Das Sessionsmotto der Möhnen lautete „Liebe(r) is in the Air“. Nach einer Stärkung ging es zum Check-in und danach zum Feiern in den Wilhelm-Boden-(Warte)Saal. Hier erwartete die farbenfroh kostümierten Passagiere ein Unterhaltungsprogramm, das die Stunden wie im Flug vergehen ließ. Unter anderem traten auch die Schöneberger Borsteinschwalben, die Gruppe „Dance Point“ und die KG Altenkirchen auf. Organisiert wurde die Feier von den Obermöhnen Anne Becker, Katharina Willmeroth, Angela Grau und Jennifer Schäfer.

Heinz-Günter Augst

Flammersfeld. Robin Hood und seine Waldfeen hießen in der Westerwaldbank in Flammersfeld die Kunden willkommen und bescherten ihnen einen närrischen Empfang. Bei der Auswahl des Motives für ihr Kostüme hatten sich die Bankangestellten durch den Namen des Geldinstitutes inspirieren lassen.

Beate Christ

Horhausen. Mit süßen Quarkbällchen verwöhnten die Mitarbeiter der Sparkasse in Horhausen ihre Kunden und jecke Gäste. Als Ölscheichs konnten sie ja großzügig sein, denn die haben ja bekanntlich genug Geld. Eines hatten Sparkassenscheichs aus Horhausen aber auf jeden Fall: jede Menge Humor.

Beate Christ

Flammersfeld. Hohen Besuch bekam die Lebenshilfe-Werkstatt in Flammersfeld: Prinz Christian I. mit seinem Gefolge und Gruppen der Karnevalsgesellschaft Altenkirchen kamen, um die Männer und Frauen mit verschiedenen Tänzen auf den Schwerdonnerstag und die kommenden Karnevalstage einzustimmen. Jörg Witt, Sitzungspräsident der KG Altenkirchen, lobte die tolle Stimmung in der Werkstatt, denn dort hatte man sich schon in aller Frühe warm geschunkelt.

Beate Christ

Altenkirchen. „Tief im Westerwald steht eine Geno-Bank“ war das Sessionsmotto der Möhnenschar der Altenkirchener Westerwaldbank. Obermöhne Sandra Schäfer, Marktbereichsleiterin Sandra Vohl und die als Tiere verkleidete Narrenschar bewirtete den ganzen Nachmittag immer wieder Kunden und Gäste.

Heinz-Günter Augst

Flammersfeld. Mit einem beherzten „Radau“, ihrem Schlachtruf, starteten die Flammersfelder Möhnen rund um ihre Obermöhn Christa Bartels in den Tag. Dem Beigeordneten der Ortsgemeinde, Manfred Berger, entrissen sie kurzerhand den symbolischen Schlüssel für das Flammersfelder Bürgerhaus. Denn die gute Stube Flammersfelds diente ihnen als Ausgangspunkt für einen gemeinsamen tollen Tag.

Beate Christ

Altenkirchen. „Artisten, Clowns und Narretei – Beim Zirkus Sparkasse ist alles dabei“: Unter dieser Überschrift feierten die Möhnen der Sparkasse Westerwald-Sieg in der Kundenhalle eine zünftige Weiberfastnacht. Obermöhn My van Ly schnitt Vorstand Michael Bug nicht nur die Krawatte ab, sie „entriss“ ihrem Chef auch den Amtsschlüssel. Kunden, Gäste und Besucher wurden zudem mit einem Getränkesortiment, frischen Berliner Ballen und diversem Snackgebäck überrascht. Die Moderation der Veranstaltung lag in den Händen von Dorothee Schultheiß.

Heinz-Günter Augst

Wissen. Bis Aschermittwoch hat jetzt Prinzessin Marion I. das Sagen in der Siegstadt. Unterstützt von Kinderprinzessin Lea I. und der zahlenmäßig stark vertretenen KG Wissen “eroberte“ sie den symbolischen Rathausschlüssel. Dass es in der Stadt genug zu tun gibt, Stichwort Steinbuschanlage, wusste sie. Den Karnevalsorden der Rhein-Zeitung erhielt Marco Schramm, Sprecher des Elferrates und seit 15 Jahren engagiert im Wesser Fastowend dabei. Gerne stimmten die Zuschauer in das fröhliche „Wissen – ojöjo“ ein. Gewiss hätte die traditionelle Rathausstürmung mehr Publikum verdient gehabt .

Elmar Hering

Wissen. Den „Helden“ der Kindheit war der traditionelle Altweiberkarneval der Wissener VG-Verwaltung gewidmet. Ferien- und krankheitsbedingt feierten die Beschäftigten des Rathauses zwar zahlenmäßig ein wenig dezimiert, doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Superwoman durfte nicht fehlen, ebenso die Kölsche Musik, und auch die Schönsteiner Karnevalsfrauen waren wieder dabei. In heiteren Spielen mussten zum Beispiel Kindheitshelden erraten werden (von der Sesamstraße bis Pumuckl), bevor die Fachbereichsleiter im fröhlichen Wettstreit ihre Fertigkeiten am Locher zeigten.

Elmar Hering

Hövels. Pünktlich um 11.11 Uhr stürmten rund 30 Karnevalisten des KC Hövels das Bürgerhaus und übernahmen die närrische Regentschaft. Ortsbürgermeister Wolfgang Klein und Beigeordneter Albert Rödder mussten sich anhören, welche Vorhaben in den nächsten Tagen nach dem Willen des Prinzen Sascha I., seiner Prinzessin Sandra I. und Kinderprinzessin Pia-Marie I. umgesetzt werden sollen – etwa eine Seilbahn zwischen Hövels und Steckenstein, damit das Prinzenpaar schnell zwischen den Gaststätten hin und her pendeln kann. Mehrfach erklang das närrische „Hürwels binanner“.

Thomas Hoffmann

Hamm. Innerhalb von wenigen Sekunden übernahmen die Hammer Sparkassen-Möhnen das Kommando in der Hammer Sparkassenfiliale. Im Hippie-Look schlug die holde Weiblichkeit ohne große Anstrengungen zu; im Handumdrehen setzten sie Filialleiter Torsten Fuchs sowie dessen beide männlichen Kollegen schachmatt. Diese, ebenfalls als Hippies geoutet, ergaben sich ohne Widerstand und Wehklagen. Die Übermacht war einfach zu groß. Zu einer Stippvisite waren auch die Prachter „Fidele Jongen“ und der karnevalistische Nachwuchs des katholischen Kindergartens vor Ort.

Rolf-Dieter Rötzel

Hamm. Mit „Pracht Alaaf“ und „Erbach olé“ übernahmen die Karnevalsgesellschaft „Fidele Jongen“ Pracht und die Hobby-Carnevalisten Erbachtal mit Prinz Kirsten I. und Prinzessin Doris I. das Kommando in der Hammer Volksbank. Bankvorstand Dieter Schouren und Sven Gewehr beugten sich ohne Gegenwehr.

Rolf-Dieter Rötzel

Hamm. Kein großes Wenn und Aber gab es bei der Erstürmung des Hammer Rathauses. Der den in Urlaub weilenden Bürgermeister Dietmar Henrich vertretende Beigeordnete Franz Rohringer beugte sich kurz und bündig der Übermacht der Rathaus-Möhnen. Den Micky Mäusen hatte er nichts entgegen zu setzen, diplomatisch lenkte er ein, ließ sich ohne Widerstand die Krawatte stutzen, sich ebenfalls in eine Micky Maus verwandeln und händigte bereitwillig den Rathaus-Schlüssel aus.

Rolf-Dieter Rötzel

Wallmenroth. Die Wallmenrother Möhnen und die Kinder des Kindergartens „Zauberwald“ stürmten erstmals das kleinste Rathaus Deutschlands. Ortsbürgermeister Michael Wäschenbach mussten den Schlüssel herausrücken.

rbr

Wallmenroth. „Wallmenroth död good – kfd zack zack“ lautete das Motto der Wallmenrother kfd beim Altweiberfrühstück. Ilona (Mailinger) und Agnes (Marhöfer) widmeten sich dem Dorftratsch.

rbr

Betzdorf. Schnipp, schnapp! Da war die Krawatte von Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato durch.

Andreas Neuser

Betzdorf. Zum Dschungelcamp wurde das Betzdorfer Rathaus. „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“, war Motto der großen Weiberschar, die das Regiment in der Behörde übernahm und ihren Chef auch einmal richtig ärgern konnten. Für den eingefleischten Bayernfan gab es einen Schal von Borussia Dortmund.

Andreas Neuser

Scheuerfeld. Ortsbürgermeister Harald Dohm musste in Scheuerfeld sein Gemeindehaus bereits um 9.11 Uhr an die Frauen übergebene. Widerstand war zwecklos. Da half auch keine Unterstützung durch den Betzdorfer Bürgermeister Bernd Brato. Die Abordnung des Karnevalsverein Scheuerfeld, die FWG-Tanzgruppe in ihren Kimonos und Vertreterinnen der kfd hatten das Gemeindehaus schnell im Griff.

Andreas Neuser

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