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Betzdorf

IGS Betzdorf: 81-Jährige erzählt von ihrer Kindheit im KZ

Von Peter Seel
Mucksmäuschenstill: Die bedrückende Gegenwärtigkeit des Kindheitsberichts der alten Dame fesselte die IGS-Schüler eine geschlagene Stunde.
Mucksmäuschenstill: Die bedrückende Gegenwärtigkeit des Kindheitsberichts der alten Dame fesselte die IGS-Schüler eine geschlagene Stunde. Foto: sel

Dokumentationen über den Holocaust kennt man viele. Sie sind furchtbar und hinterlassen, wie oft man sie auch schaut, immer wieder ein hilfloses Gefühl von Fassungslosigkeit. Noch schlimmer ist es, wenn jemand davon erzählt, der Dir gegenübersitzt. Der dabei war. Der Opfer war. Der als Kind ins KZ deportiert wurde. Der mit Vater und Schwester in Theresienstadt Angst, Hunger, Ausgeliefertsein, Demütigung über sich ergehen lassen musste. Der einen Tag, bevor er mit Vater und Schwester zur Vergasung nach Auschwitz weitergeschickt werden sollte, von der russischen Armee befreit wurde. So erging es Edith Erbrich. Die 81-Jährige erzählte gestern Schülern der Integrierten Gesamtschule (IGS) Geschwister Scholl am Betzdorfer Struthof von dem, was andere Kinder als Kindheit kennen.

Lesezeit: 3 Minuten
Ob der Bericht der alten Dame, die 1944 im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie im Viehwaggon von Frankfurt nach Theresienstadt verschleppt wurde, auch die Jugendlichen berührte, kann man nur mutmaßen. Dass man während des einstündigen Vortrags die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können, deutete zumindest darauf hin. Organisiert ...