Plus
Kreis Altenkirchen

Entwidmung als Bremsklotz: Kein Comeback für Bahnverkehr bis Weitefeld?

Von Hans-Peter Günther
Die Entwidmung der Weba-Strecke nach Weitefeld hat am 30. September 2019 Rechtskraft erlangt. In Elkenroth wurden Gleise bereits an mehreren Abschnitten demontiert, der Bahnübergang von der L 287 überbaut und die Schrankenanlage entfernt.  Foto: Hans-Peter Günther
Die Entwidmung der Weba-Strecke nach Weitefeld hat am 30. September 2019 Rechtskraft erlangt. In Elkenroth wurden Gleise bereits an mehreren Abschnitten demontiert, der Bahnübergang von der L 287 überbaut und die Schrankenanlage entfernt. Foto: Hans-Peter Günther

Für die Politik im Landkreis ist der Schienenverkehr der kreiseigenen Westerwaldbahn (Weba) seit Jahren ein lästiges Überbleibsel längst vergangener Zeiten, von dem man sich lieber heute als morgen verabschieden möchte. Dies gilt vor allem für den 2017 stillgelegten Abschnitt von der Bindweide über Elkenroth nach Weitefeld.

Lesezeit: 3 Minuten
Wie die RZ berichtete, benötigt das Langenbacher Unternehmen Westerwälder Holzpellets GmbH eine langfristige Perspektive für die Belieferung mit Holz aus einem größeren Umfeld und möchte diese Transporte aus umweltpolitischen und wirtschaftlichen Gründen verstärkt auf die Schiene verlagern. Auf den Gleisen der Westerwaldbahn sollen die Holzzüge zunächst bis zur Rosenheimer Ley, ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Blick in die Geschichte: Streckenabschnitt Bindweide-Weitefeld wurde 2017 stillgelegt

Der sechs Kilometer lange Abschnitt Bindweide–Weitefeld ist Teil der Westerwaldbahn, die einst von Scheuerfeld bis Emmerzhausen führte und vor allem dem Güterverkehr (Erz, Basalt, Klebsand) diente. 1913 wurde der erste Abschnitt von Scheuerfeld (mit Anschluss an die Siegstrecke) über Bindweide bis Nauroth in Betrieb genommen. 1926 wurde die Teilstrecke von Bindweide bis Weitefeld eröffnet, zwei Jahre später führte die Gleisverbindung bis Friedewald, 1930 wurde sie bis Emmerzhausen verlängert.

Im Zweiten Weltkrieg kam der Anschluss bis zum Militärflugplatz Lippe hinzu. Der Personenverkehr spielte auf der Westerwaldbahn stets nur eine untergeordnete Rolle. 1948 verkehrten sechs Zugpaare Scheuerfeld–Weitefeld und fünf Zugpaare pendelten zwischen Bindweide und Nauroth. 1960 wurde der Personenverkehr auch auf dem zuletzt noch bedienten Abschnitt Scheuerfeld–Elkenroth eingestellt – das seit 1949 sukzessive aufgebaute Linienbusnetz hatte ihn überflüssig gemacht. In den 1970er-Jahren folgten weitere Stilllegungen: Die Strecke Friedewald–Emmerzhausen wurde 1970 aufgegeben, die Verbindung Oberdreisbach–Friedewald 1977. Die Strecke Bindweide–Nauroth war seit 1971 ohne Bedienung und wurde 1974 endgültig stillgelegt. Allerdings betrieb die Westerwaldbahn noch bis ins Jahr 2017 regelmäßigen Güterverkehr zwischen Betzdorf-Bruche und Weitefeld, dann wurde er aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt und die Strecke Bindweide–Weitefeld gesperrt. Heute verkehren nur noch gelegentlich Züge auf der Strecke von Scheuerfeld bis Bindweide, um im dortigen Betriebshof gewartet zu werden. hpg
Meistgelesene Artikel