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Betzdorf

Betzdorfs Bürgermeister Brato zum Weggang von Montaplast: Stadt trifft keine Schuld

Von Andreas Neuser
Bald sind diese Bilder nur noch Erinnerung an Montaplast in Betzdorf: Der Zufahrtsbereich zu Montaplast.
Bald sind diese Bilder nur noch Erinnerung an Montaplast in Betzdorf: Der Zufahrtsbereich zu Montaplast. Foto: Andreas Neuser

Es liegt nicht an der Stadt, dass Montaplast das Werk Betzdorf im Sommer 2019 schließt. Dies machte Bürgermeister Bernd Brato am Dienstag deutlich. Die Stadt (hier besonders Brato) war vor allem von FDP und CDU massiv angegangen worden, dass sie für die Schließung und den Verlust von Arbeitsplätzen verantwortlich seien. Entschieden wird das zurückgewiesen.

Lesezeit: 4 Minuten
Stets habe man sich dafür eingesetzt, dass Montaplast in Betzdorf produzieren kann. Ein Bebauungsplan wurde gemeinsam mit Montaplast entwickelt und vom Unternehmen akzeptiert. Aber, und da hatte der Betzdorfer Bürgermeister am Dienstag bei einer Pressekonferenz ganz aktuell eine interessante Nachricht, er habe einen Anruf bekommen von einem Unternehmen, das Interesse an ...
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Jetzt Zukunftsfähiges entwickeln

Noch lange kann diskutiert werden, wer die Verantwortung dafür trägt, dass Montaplast wieder aus Betzdorf verschwindet. „Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato ist schuld“, heißt aus bestimmten Kreisen. Da könnte man gleich kontern: „Landrat Michael Lieber ist schuld.“ Doch beide Aussagen sind jeweils falsch und dumm. In Betzdorf wurde der Bebauungsplan gemeinsam erarbeitet. Wer da jetzt jemandem etwas vorwirft, der muss erst einmal auf sich selbst zeigen. Dem Kreis kann man höchstens vorwerfen, dass da bei Genehmigungen oder Untersagungen zu lange gezögert wurde und mit dem Automobilzulieferer nicht einmal Tacheles geredet wird. Auch die Großen können sich nicht alles erlauben. Denn der Bericht zur Standortanalyse Oberbergischer Kreis aus dem Jahr 2016 spricht eine deutliche Sprache in Sachen Montaplast-Standorte. Und wenn man ein Unternehmen, das seit Ende 2015 vor Ort tätig ist, im März 2018 darauf hinweisen muss, dass man doch langsam einmal ein Gewerbe anmelden sollte, spricht das schon Bände. Und dann als Tätigkeit Versand und Konfektionierung einzutragen, das spricht nicht für Montaplast. Die Region sollte das Thema Montaplast nun schnell abhaken und nicht für Wahlkampfzwecke (Kommunalwahl im Mai 2019) nutzen. Das bringt nichts. Den Standort sollte man nun gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter zukunftsfähig entwickeln. Vielleicht wird das eine oder andere Unternehmen von dem Standort ja magnetisch angezogen.

E-Mail: andreas.neuser@rhein-zeitung.net

Standort soll wieder aus der Nutzung genommen werden

Im Dezember 2016 wurde ein Industrie- und Gewerbeflächenkonzept für die Kommunen des Oberbergischen Kreises vorgestellt. Der Ausblick reichte bis 2035. Geschrieben wurde das Konzept von der Stadt- und Regionalplanung Dr.

Jansen GmbH. Zu Montaplast in Morsbach ist dort wörtlich eher stichwortartig zu lesen: „Grundproblem des Unternehmens ist, dass der Betrieb mitten im Wohngebiet liegt. Wegen fehlender Lagerkapazitäten wurden 3 ha Fläche eines ehemaligen Gartengeräteherstellers in Betzdorf Rheinland-Pfalz (ca. 14 km vom Firmenstandort entfernt) angemietet. Weiterhin wurden 10 ha im ca. 4 km entfernten Gewerbegebiet Lichtenberg als Reserve erworben. Im Jahr 2017 sollen Lagerhallen mit insgesamt 3,5 ha errichtet werden etwas später neue Produktionsstätten auf weiteren 3 ha. Betriebsauslagerungen müssen in der Nähe sein. Dies ist nicht nur eine Frage der Mitarbeiterbindung sondern auch der Organisation. Bei zu großer Entfernung müssen Organisationseinheiten vollständig sein, bei räumlicher Nähe können Spitzen gegenseitig abgefangen werden. Kurz? bis mittelfristig soll der Standort in Rheinland?Pfalz wieder aus der Nutzung genommen werden, zumal der Standort ebenfalls an ein Wohngebiet angrenzt und sich dort bereits eine Bürgerinitiative gegen das Unternehmen gebildet hat.“ an
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