Brachbach

Baustopp am Bahnhof Brachbach – Situation für Bürgermeister eine „Zumutung“

Die dunklen Wolken über dem Bahnhaltepunkt Brachbach haben Symbolkraft (von links): Ortsbürgermeister Christian Peter (Mudersbach), Bürgermeister Andreas Hundhausen (VG Kirchen) und Ortsbürgermeister Steffen Kappes (Brachbach) wollen den Baustopp nicht länger hinnehmen.
Die dunklen Wolken über dem Bahnhaltepunkt Brachbach haben Symbolkraft (von links): Ortsbürgermeister Christian Peter (Mudersbach), Bürgermeister Andreas Hundhausen (VG Kirchen) und Ortsbürgermeister Steffen Kappes (Brachbach) wollen den Baustopp nicht länger hinnehmen. Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Kirchen

Als im Frühjahr 2021 endlich die Bagger am Bahnhaltepunkt Brachbach anrollten, war die Erleichterung im Dorf und im benachbarten Mudersbach groß. Schließlich hatte man im Siegtal eine gefühlte Ewigkeit auf die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs gewartet. Aus der Euphorie von damals ist beim Brachbacher Ortsbürgermeister Steffen Kappes und seinem Mudersbacher Amtskollegen Christian Peter inzwischen aber eine deutliche Ernüchterung geworden.

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Denn seit einigen Wochen tut sich auf der Baustelle rein gar nichts mehr. Bei einem gemeinsamen Termin am Bahnhaltepunkt mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchen, Andreas Hundhausen, machten jetzt die beiden Ortschefs ihrem Unmut Luft.

Wie die DB Station & Service AG dem Kirchener Bauamt im Mai mitteilte, hat die zuständige Baufirma aus Siegen wegen eines anderen Projekts die Arbeiten bis auf weiteres eingestellt. Als Grund wurden Bauzeitverzögerungen angegeben. Weitergehen soll es irgendwann ab September. Genaueres weiß zurzeit keiner.

„Der momentane Zustand ist eine absolute Zumutung“, empört sich Christian Peter. Seit Beginn der Baumaßnahme sei ein Zugang aus Richtung Mudersbach nicht mehr möglich. Bahnreisende müssten einen kilometerlangen Umweg über die Bahnhofstraße und zurück über die Industriestraße nehmen. „Da kann man fast schon beim nächsten Halt am Mudersbacher Kirmesplatz zusteigen“, macht Peter die unbefriedigende Situation deutlich. Er sieht zudem die große Gefahr, dass „eilige Zeitgenossen“ versuchen könnten, trotz Absperrung über die Baustelle abzukürzen. „Das Überqueren des Bahngleises ist lebensgefährlich und strikt verboten“, warnen Hundhausen, Peter und Kappes unisono alle Reisenden vor leichtsinnigen Aktionen.

Auch aus Richtung Brachbach kommend bietet der Haltepunkt einen wenig einladenden Eindruck. „Zudem stellt die marode Personenunterführung für jeden eine Gefahrenquelle dar, der nicht gut zu Fuß ist“, ärgert sich Kappes. Dabei diene die Unterführung nicht nur Fahrgästen zum Erreichen des Bahnsteigs, sie sei auch eine gerne genutzte Verbindung ins Mudersbacher Gewerbegebiet und zum dortigen Einkaufsmarkt.

„Auf der einen Seite sollen die Leute klimafreundlich auf den ÖPNV umsteigen, und dann erlebt man hier solche Zustände“, kritisieren die Bürgermeister. Man werde dem Treiben vor Ort nicht länger tatenlos zuschauen und die Verantwortlichen dazu auffordern, umgehend die Bauarbeiten wieder aufzunehmen, lautete die Botschaft an die Deutsche Bahn. „Das mindeste, was wir erwarten, ist eine konkrete und verlässliche Aussage zum weiteren Zeitplan“, erklärt Kirchens Verwaltungschef Hundhausen und erhält Zustimmung von seinen beiden Ortsbürgermeisterkollegen Christian Peter und Steffen Kappes. Ein entsprechendes Schreiben wird die Bahn schon zeitnah im Briefkasten haben. red