54,9 Prozent: Der Kreis Altenkirchen wählt Peter Enders zum Landrat

Von Markus Kratzer

27. Mai 2019, 00:02 Uhr

Blumen und Glückwünsche von Michael Lieber (links) an den neuen Landrat Peter Enders und Ehefrau Astrid. Fotos: Heinz-Günter Augst Foto: at

Das Kreishaus bleibt in „schwarzer Hand“. Der CDU-Politiker Peter Enders hat sich bei der Landratswahl im AK-Land gegen seinen SPD-Kontrahenten Andreas Hundhausen durchgesetzt. Für den Mediziner aus Eichen stimmten 54,9 der Wähler, Hundhausen konnte immerhin 45,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Wechsel an der Spitze der Kreisverwaltung wird zum 1. September vollzogen. So lange bleibt Michael Lieber noch im Amt, der im Dezember 2018 seinen Rückzug aus persönlichen Gründen bekannt gegeben hatte. Um als Landrat des Kreises Altenkirchen vereidigt werden zu können, muss Peter Enders Ende August sein Landtagsmandat zurückgeben. ...

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Markus Kratzer zur Landratswahl

Erfahrung hatdie Nase vorn

Überraschungen sehen anders aus: Peter Enders wird neuer Landrat im Kreis Altenkirchen und setzt damit die christdemokratische Tradition an der Spitze des Kreishauses fort. Die Wähler im AK-Land haben der Erfahrung den Vorrang gegeben. Für den SPD-Kandidaten Andreas Hundhausen, der im Wahlkampf auf einen anderen Führungsstil und Innovation gesetzt hatte, bleibt als Unterlegener zumindest ein Achtungserfolg. Verstecken muss er sich mit seinem Ergebnis nicht. Doch trotz aller Erfahrung, die der künftige Landrat Peter Enders auch als Landtagsabgeordneter für das neue Amt mitbringt: Die Fußstapfen des scheidenden Kreischefs Michael Lieber sind groß. Als Mann des Ausgleichs hat er 13 Jahre lang unaufgeregt die Sachpolitik in den Vordergrund gestellt, hat nicht selten auch die vermeintlichen Gegner mit ins Boot holen können. Vom Typ her ist Enders dies auch zuzutrauen, auch wenn er lange Jahre in Mainz die Auseinandersetzung aus der Opposition heraus suchen musste. Was ihm – und damit auch dem Kreis Altenkirchen zugute kommen könnte, ist die Tatsache, dass der Landratswahlkampf nicht in ein Hauen und Stechen gemündet ist, dass fair mit Florett gefochten wurde als hinterhältig mit der Keule. So kann sich der neue Kreistag direkt an die politische Arbeit machen, ohne erst die Scherben zusammenkehren zu müssen.

E-Mail an markus.kratzer@rhein.zeitung.net

Landratswahl im Kreis Altenkirchen (Stimmen und Prozente)

EndersAnteil Hundhausen Anteil

VG Altenkirchen584156,7 %445343,3 %

VG Betzdorf-Gebhardshain678257,7 %496342,3 %

VG Daaden-Herdorf3828 49,4 %391550,6 %

VG Flammersfeld370064,9 %200235,1 %

VG Hamm255351,3 %242248,7 %

VG Kirchen501545,4 %604354,6 %

VG Wissen415463,2 %241636,8 %

Gesamt31.87354,9 %26.21445,1 %

Angaben: Wahlleiter für die Landratswahl

Hundhausen trotz Niederlage sehr zufrieden

Kirchen. Überaus zufrieden ist der SPD-Kreisvorsitzende Andreas Hundhausen mit seinem Abschneiden bei der gestrigen Landratswahl. Wenn jemand 45,1 Prozent der Stimmen gegen Peter Enders (54,9 Prozent) in einem seit Urzeiten von der CDU dominierten Landkreis einheimsen konnte – dann mag man fast schon nicht mehr von einer Niederlage sprechen. Tatsache ist, dass Hundhausen nach RZ-Informationen noch gestern Abend Anrufe von hochrangigen SPD-Landespolitikern bekommen hat, die ihm zu seinem Wahlergebnis gratulieren wollten. Er selbst sei vor allem stolz auf die Unterstützung durch seine Parteifreunde, die auf Kreisebene ebenso engagiert für ihn gekämpft hätten wie in der Stadt Kirchen, wo er ja zum zweiten Mal als Stadtbürgermeisterkandidat angetreten ist. Auch hier holte der 33-Jährige mit 76,4 Prozent der Stimmen ein gutes Ergebnis ein: Fast sieben Prozent mehr als bei seiner ersten Wahl zum Stadtchef vor fünf Jahren.

Mit Blick auf die verlorene Landratswahl erklärte Hundhausen gestern, dass er durchaus nicht unglücklich mit diesem Ergebnis sei: „Ich kann mit erhobenem Haupt und ein bisschen stolz aus dieser Wahl herausgehen.“ Peter Seel