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Bad Breisig

Standort für neue Kita in Bad Breisig verseucht: Doch Hoffnung in Sicht

Von Nicolaj Meyer
Auf dem Gelände des Sportplatzes in Oberbreisig sollte eigentlich die neue Kita errichtet werden. Doch eine Bodenuntersuchung machte den Plänen des Stadtrates einen Strich durch die Rechnung. Foto: Nicolaj Meyer
Auf dem Gelände des Sportplatzes in Oberbreisig sollte eigentlich die neue Kita errichtet werden. Doch eine Bodenuntersuchung machte den Plänen des Stadtrates einen Strich durch die Rechnung. Foto: Nicolaj Meyer

Der Bedarf an Kindergartenplätzen in Bad Breisig ist hoch. So hoch, dass man noch im November 2018 beschlossen hatte, zehn Kinder aus der Quellenstadt im Kindergarten Villa Kunterbunt im benachbarten Gönnersdorf unterzubringen. Deshalb wollte man auch mit Höchstgeschwindigkeit einen Kindergarten auf dem Gelände des Sportplatzes Oberbreisig errichten. Doch nun der Schock: Der Standort ist verseucht. „Was nun?“, fragen sich nicht nur werdende Eltern.

Lesezeit: 2 Minuten
„Als ich davon hörte, bin ich sofort reingegrätscht“, berichtet Bernd Weidenbach, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Breisig. Bereits um den 20. November erfuhr man in der Stadt nach einer erfolgten Bodenuntersuchung von den Verunreinigungen. Dabei geht es um sogenanntes Kieselrot (siehe Kasten). Schon die ehemalige Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch erklärte: „An einem Kita-Neubau ...
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Was ist Kieselrot und wie gefährlich ist es wirklich?

Auf dem Sportplatz in Oberbreisig besteht der Boden aus sogenanntem Kieselrot. Als Kieselrot bezeichnet man eine rote Schlacke, die bei einem während des Zweiten Weltkriegs angewandten Röstreduktionsverfahren zur Kupfergewinnung anfiel. In Deutschland wurde sie in den 1950er- und 1960er-Jahren ausgeliefert und vor allem als Belag für Sportplätze verwendet.

Erst 1991 fielen bei Bodenuntersuchungen extrem hohe Dioxingehalte in der Nähe von Sport- und Spielplätzen auf, deren Belag aus Kieselrot bestand. Die Schlacke wurde schnell als Verursacher ermittelt. Trotz der hohen Bodenbelastung fand man bei Blutuntersuchungen von insgesamt 98 Personen nur bei einem geringen Teil der untersuchten Kinder geringfügige Belastungen. So wurde der Bodenbelag nicht als gesundheitsgefährdend eingestuft. Dennoch empfahl man, aus Vorsorgegründen solche Plätze zu sanieren. In den Bundesländern der Republik ging man mit einer Sanierung unterschiedlich um. Ein Bericht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erklärt, dass von belasteten Flächen dioxinhaltige Stäube in die nähere Umgebung verweht werden können. mey
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