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Bonn/Bad Breisig

Prozess im Fall Niklas: Ist Walid S. der Haupttäter?

Von Jan Lindner
In Bad Godesberg ist Niklas P. in der Nacht zum 7. Mai 2016 brutal niedergeprügelt worden. Nach zehn Prozesstagen ist der Fall immer noch sehr unklar. 
In Bad Godesberg ist Niklas P. in der Nacht zum 7. Mai 2016 brutal niedergeprügelt worden. Nach zehn Prozesstagen ist der Fall immer noch sehr unklar.  Foto: Archiv Celina de Cuveland

In gut zwei Wochen soll das Urteil im Niklas-Prozess am Bonner Landgericht fallen. An den zehn Verhandlungstagen bislang sind mehr als 30 Zeugen geladen worden. Einige junge Männer, die die Ermittler auch im Visier hatten, haben von ihrem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Wie die restlichen Aussagen zu bewerten sind und ob diese den Hauptangeklagten Walid S. belasten, darüber sind sich Verteidiger Martin Kretschmer und Nebenklageanwalt Thomas Düber gänzlich uneinig.

Lesezeit: 2 Minuten
Kretschmer, Verteidiger des 21-jährigen Walid S., sagt: „Für mich ist der Fall klar. Ich habe die größten Zweifel an den vermeintlichen Indizien der Staatsanwaltschaft. Nur weil mein Mandant kein Alibi für die Tatzeit hat, heißt das keinesfalls, dass er es war.“ Von den ausstehenden Vernehmungen erwartet Kretschmer „keine große Wende ...
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Ermittlungen gegen 13 Beschuldigte eingestellt

Die Bonner Staatsanwaltschaft stellt im Fall Niklas ihre Ermittlungen gegen 13 weitere Beschuldigte wegen mangelnden Tatverdachts ein.

Das sagte Staatsanwalt Florian Geßler, der die Anklage gegen den Hauptangeklagten Walid S. (21) führt, im Rahmen des Prozesses: „Aus der Hauptverhandlung haben wir keine Erkenntnisse gewonnen, die daran etwas ändern würden.“ Heißt: Die Staatsanwaltschaft macht Walid S. nach wie vor für den Tod des 17-jährigen Niklas (Bad Breisig) verantwortlich. Im Prozess hatten mehrere junge Männer von ihrem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch gemacht, die für die Ermittler kurzzeitig als Täter infrage kamen. Darunter war auch ein 22-Jähriger, den Zeugen in der Nacht zum 7. Mai in der Nähe des Tatorts gesehen haben wollen. Und dem die Jacke gehört, an dem die Polizei Niklas' Blut sicherstellte. Als zweiter Tatverdächtiger ist bekanntlich Roman W. (21) angeklagt. Er soll eine von Niklas' Bekannten geschlagen haben. Die Suche nach dem dritten Täter dauert an, wie Oberstaatsanwalt Robin Faßbender auf RZ-Anfrage sagte. Dieser soll die Tat durch eine verbale Provokation ins Rollen gebracht haben. Festnahmen habe es bislang keine mehr gegeben. Faßbender: „Wir erhoffen uns weitere Erkenntnisse aus den Vernehmungen in der Hauptverhandlung.“

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