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Remagen

Festakt: Die Hochschule begann im Hochzeitszimmer

Von Christian Koniecki
Prof. Dr. Dietrich Holz, Vizepräsident der Hochschule Koblenz und Hausherr am Standort Remagen, moderierte den Festakt.
Prof. Dr. Dietrich Holz, Vizepräsident der Hochschule Koblenz und Hausherr am Standort Remagen, moderierte den Festakt. Foto: Thomas Frey

20 Jahre jung ist der RheinAhrCampus, die Hochschule in Remagen. Und mit einem ebenso jungen und frischen Festakt wurde dieses Ereignis am Freitag gefeiert. Mit einer Mischung aus Festreden, Filmbeiträgen und klassischer Musik ließ man das erfolgreiche Geburtstagskind hochleben und konnte zufrieden feststellen, dass es nach zwei Jahrzehnten noch nicht ganz perfekt aber schon ziemlich erwachsen geworden ist.

Lesezeit: 3 Minuten
Prof. Dr. Dietrich Holz, Vizepräsident der Hochschule Koblenz und Hausherr am Standort Remagen, moderierte die Veranstaltung, die musikalisch von der Camerata Nonnenwerth, einem Streicherensemble des Gymnasiums auf der Rheininsel, begleitet wurde. Die Begrüßungsansprache aber hielt der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran. Denn der Remagener Campus ist der ...
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Wo mit Lasern scharf geschossen wird

Remagen. Immer den papiernen Wegweisern nach: Wer beim Tag der offenen Tür auf dem Gelände des RheinAhrCampus auf der Suche nach interessanten Informationen unterwegs war, konnte wirklich in jedem Winkel des Remagener Hochschulstandorts fündig werden. An alle hatten die Organisatoren gedacht: An ehemalige und zukünftige Studenten, aber auch an „Menschen wie du und ich“, die einfach mal einen Blick hinter die Kulissen werfen wollten. Schade nur, dass sich der Besucheransturm dann doch in Grenzen hielt.

Doch umso mehr Zeit konnten sich die Studierenden und Lehrenden des RheinAhrCampus für die Besucher nehmen, die gekommen waren. Etwa in den Laboren, von denen einige ihre Türen geöffnet hatten. In den Laserlaboren zum Beispiel wurden Hologramme und die Materialanalyse von Elementen mittels „Laborindizierter Breakdown Spektroskopie“ demonstriert. Hinter einem Vorhang wurde dabei scharf geschossen: Der Laserstrahl traf mit Temperaturen von bis zu 15.000 Calvin auf die Oberfläche des zu untersuchenden Gegenstands – in diesem Fall eine einfache Euro-Münze.

Genutzt haben die Wissenschaftler des Campus die „Laborindizierte Breakdown Spektroskopie“ schon bei einem Projekt mit der Roemervilla in Ahrweiler – hier wurde unter anderem untersucht, ob einige der antiken Münzen mit anderen Metallen „gepanscht“ worden sind. Aktuell beschäftigen sich die Remagener Forscher aber mit dem Chloreintrag durch Streusalz in Stahlbeton – nicht erst seit dem Brückeneinsturz in Genua ein hochbrisantes Thema.

Neugierig machte das Angebot, im Labor D 125 „Emotionales“ über sein Automodell zu erfahren. Prof. Dr. Nicole Krautkrämer-Merkt stellte hier ihre Software zur Emotionserkennung vor. Zwei Jahre lang hat sie mit dem von ihr entwickelten „Emotionsradar“ Einträge des Forums „Motortalk“ ausgewertet, um den emotionalen Befindlichkeiten von Autobesitzern auf die Spur zu kommen. Interessant könnte die Software aber nicht nur für die Automobilindustrie sein, sondern auch für Behörden und Parteien, etwa bei der Frage, wie die Stimmung im Web zu einem bestimmten Thema ist. Aktuell aber arbeitet die Maschinenbauer an der Hochschule Koblenz mit dem „Emotionsradar“: Sie wollen herausfinden, wie die Software in der Robotik zum Einsatz kommen kann.

Neben der Wissensvermittlung kam beim Tag der offenen Tür in Remagen die Unterhaltung nicht zu kurz: Unter anderem gab es Kindertüfteleien und eine Fotobox, Motorsportsimulationen, einen Bücherflohmarkt zugunsten der Campus-Kita und Livemusik mit der Formation MarbleStone. Und natürlich gab es auch harte Fakten für die, die selbst mit dem Gedanken spielen, am RheinAhrCampus zu studieren. Gelegenheit zu Gesprächen auf Augenhöhe mit den Studierenden boten hierbei die sogenannten Studi-Talks. Zudem stellten sich die Fachbereiche Mathematik und Technik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in speziellen Vorträgen vor.

Eine ganze Reihe wissenschaftlicher Vorträge zu gesellschaftsrelevanten Themen wandten sich wiederum an alle Interessierten. Hier ging es etwa um „Mythen im Personalmanagement“, um „Maschinelles Lernen“, die Möglichkeiten der Lasertechnik, um das Thema „Demografie und Politik“, um den „Einsatz von Arbeitsbrillen in der Arbeitswelt“ und um „Gute Beispiele für eine würdevolle Pflege“. Sehenswert war auch die internationale Karikaturenausstellung „Deutschlandbilder“ im Foyer vor dem Audimax, die im Rahmen des Tags der offenen Tür auch ihre Eröffnung feierte.

Die „Alumni“ des RheinAhrCampus wurden derweil mit silberglänzenden Luftballons vor der Bibliothek begrüßt. Hier konnten Absolventen der Hochschule zusammenkommen, um sich auszutauschen und auf einer Landkarte mit Pinnnadeln festzuhalten, wohin es sie nach dem Studium in Remagen verschlagen hatte. Und wer wollte, konnte seine alte oder neu empfundene Verbundenheit mit dem Campus auch durch den Kauf eines nachhaltig produzierten T- oder Sweatshirts zum Ausdruck bringen. Als begehrtestes Produkt am Stand mit den Merchandise-Artikeln erwies sich aber der umweltfreundliche Hochschule-Koblenz-Kaffeebecher aus Bambusfasern.

Von unserer Mitarbeiterin Petra Ochs
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