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Güls

Wie ein Anwohner den Gülser Funkmast stürzen will

Von Katrin Steinert
Auf dem Wohnhaus in der Lubentiusstraße 1 steht die umstrittene Mobilfunkanlage. Der gebürtige Gülser Hermann Schäfer will den Funkmast mit seinen Rechten als Bürger stürzen. Die Stadt aber zog sein Widerspruchsverfahren in die Länge. Jetzt steht eine Entscheidung an.
Auf dem Wohnhaus in der Lubentiusstraße 1 steht die umstrittene Mobilfunkanlage. Der gebürtige Gülser Hermann Schäfer will den Funkmast mit seinen Rechten als Bürger stürzen. Die Stadt aber zog sein Widerspruchsverfahren in die Länge. Jetzt steht eine Entscheidung an. Foto: Sascha Ditscher

Hermann Schäfer lebt seit seiner Geburt in Güls und sagt von sich selbst, dass er kein Umweltfanatiker ist. Dennoch kämpft der 65-Jährige vehement gegen den umstrittenen Mobilfunkmast in seiner Nachbarschaft. Schäfer will, dass dieser verschwindet. „Hier geht es nicht um mich. Ich werde nicht an den Folgen der Strahlung sterben.“ Dafür sei er schon zu alt. Ihm geht es um den Nachwuchs – und ums Prinzip: Die Stadt soll Mobilfunkkonzernen etwas entgegensetzen und nicht vor ihnen kuschen. Schäfer hat gegen die Betriebserlaubnis für den Funkmast Widerspruch bei der Stadt eingelegt. Jetzt – zehn Monate später – wird endlich darüber verhandelt. Und das kommt für ihn ziemlich plötzlich. Der Stadtrechtsausschuss tagt am kommenden Mittwoch.

Lesezeit: 3 Minuten
Hermann Schäfer ist überzeugt, dass die Stadt den Vodafone-Mast in der Lubentiusstraße 1, mitten im Gülser Wohngebiet, noch zu Fall bringen könnte. „Aber die Stadt hat offenbar ein großes Interesse daran, den Mobilfunkanbietern keine Steine in den Weg zu legen“, vermutet der 65-Jährige. Mehr, als Widerspruch einlegen, konnte er als ...
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Die Geschichte der umstrittenen Anlage: Was seit 2004 geschehen ist

Vodafone hat 2004 nach einem Rechtsstreit mit der Stadt eine Genehmigung für den Bau der Mobilfunkanlage in Güls erhalten und 2014 mitgeteilt, dass diese bald gebaut wird. Nach Ansicht der Bürgerinitiative (BI) Güls hat die Stadtverwaltung es damals versäumt, eine Stellungnahme abzugeben, dass sie nicht einverstanden ist. Sie hätte dafür acht Wochen Zeit gehabt.

Dieses Recht haben Kommunen seit 2013, erklärt BI-Sprecher Karsten Pluta. Zeit verstrich, ohne dass sich in Güls etwas tat. Als die Anlage dann im Frühjahr 2016 in der Lubentiusstraße 1 errichtet wurde, waren Anwohner und Ortschef überrascht. Die Bürgerinitiative Güls gründete sich. Die Stadtverwaltung versuchte, einen Betrieb mitten im Wohngebiet noch zu verhindern, indem sie die Ausnahmegenehmigung dafür nicht erteilte. Der Stadtrechtsausschuss aber intervenierte nach rechtlichen Schritten Vodafones. Am 3. März 2017 erhielt Vodafone grünes Licht, sodass die Anlage scharf-geschaltet wurde. Anwohner Hermann Schäfer legte im selben Monat noch Widerspruch ein. Die mündliche Verhandlung steht jetzt – zehn Monate später – an. kst
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