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Koblenz

Teil 4 der Spurensuche in Alt-Koblenz: Manfred Gniffke über den Florinsmarkt

Von Manfred Gniffke

Unsere Spurensuche in der Koblenzer Altstadt geht weiter. Im vierten Teil unserer Serie widmet sich Manfred Gniffke einem weiteren Platz im Herzen von Koblenz: dem Florinsmarkt.

Lesezeit: 4 Minuten
Die alten Koblenzer treffen sich noch, wenn sie sich treffen, auf dem Fruchtmarkt und nicht auf dem Florinsmarkt. Früher wurde auf dem Platz vor der protestantischen Florinskirche Obst, Gemüse und Getreide verkauft. Der Augenroller am Alten Kauf- und Danzhaus hatte das Marktgeschehen stets im Blick. Mein Jahrgang kennt den Platz hauptsächlich ...
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Ein Platz für den Fruchtmarkt und auch für Bürgerversammlungen

Der Florinsmarkt hat seinen Namen vom Stift

St. Florin, das spätestens seit dem 11. Jahrhundert überliefert ist. In seiner heutigen Form gibt es den Florinsmarkt erst seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.

Die Entstehung des Platzes, der bis 1890 auch von Viehhändlern genutzt wurde, steht im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Verbreiterung der Burgstraße, um Militärtransporte in Richtung des Rheinufers zu erleichtern. Anstelle des heutigen Parkplatzes in der westlichen Hälfte des Bereichs befand sich ursprünglich ein größeres, zum Bürresheimer Hof gehörendes Gebäude, das 1816 von der Stadt Koblenz erworben und ersatzlos abgebrochen wurde. Das gleiche Areal war bereits im Mittelalter bebaut und wurde durch die Hühner- und die Holzergasse von der Nord- und Südseite des heutigen Platzes getrennt. Der Kern des ursprünglichen Marktes lag zwischen der Florinskirche, der moselseitigen Stadtmauer sowie im Eingangsbereich zwischen Florinspfaffen- und Mehlgasse. Die ältere Forschung gibt eine Grundfläche von etwa 30 mal 85 Metern an.

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war der Florinsmarkt ein Versammlungsort der Bürgerschaft, um 1459 auch als Standort der Blutlinde erwähnt. Im April 1944 wurden viele Gebäude am Florinsmarkt schwer beschädigt. Besonders stark war die Nordseite betroffen. Der Wiederaufbau erfolgte vereinfacht auf den mittelalterlich-frühneuzeitlichen Kellern sowie den noch erhaltenen Erdgeschossen und den ersten Obergeschossen.

Bei der Altstadtsanierung wurden einige Gebäude auf der Südseite unter Erhalt der Keller abgebrochen. Dort stehen heute historisierende Neubauten. Bei den Häusern Florinsmarkt 14 und 18–20 blieben die Originalfassaden erhalten.

Reinhard Kallenbach

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