RZ-Kommentar: Es erscheint paradox

Für die Entscheider von Coca-Cola ist das rheinland-pfälzische Bendorf nur ein Punkt auf der Weltkarte. Die Gesichter der 110 Mitarbeiter sind weit weg. Dass ein Unternehmen auf Wirtschaftlichkeit setzen muss, ist keine Frage.

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Nina Borowski kommentiert

Aber weiß ein Weltkonzern wie Coca-Cola, welche Konsequenzen solche Entscheidungen für eine Region mitbringen? Auch wenn mit Sozialplänen für die Mitarbeiter gesorgt wird, so ist das kein langfristiger Ersatz. Die Folgen sind weitreichend. Ein Produktionsstandort bedeutet zunächst Arbeitsplätze. Aber an diesen Arbeitsplätzen hängen Menschen, die hier ihren Lebensmittelpunkt haben. Ist es in einem solchen Fall nicht Aufgabe der Landesregierung, sich für die Region starkzumachen? Zu Recht erscheint es paradox, wenn der eine Standort geschlossen und knapp 50 Kilometer rheinaufwärts eine Millionensumme investiert wird. Da gerät der Faktor der Wirtschaftlichkeit für die Betroffenen in den Hintergrund.

E-Mail: nina.borowski@rhein-zeitung.net