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Neuwied/Region

Nach Riss in Neuwied: Kommt der Wolf jetzt auch zu uns?

Von Jessica Pfeiffer
Kommt der Wolf bald auch zu uns? Das Land Rheinland-Pfalz hat die VG Adenau vorsorglich als Präventionsgebiet ausgewiesen.
Kommt der Wolf bald auch zu uns? Das Land Rheinland-Pfalz hat die VG Adenau vorsorglich als Präventionsgebiet ausgewiesen. Foto: picture alliance/dpa

Vor wenigen Tagen gab es Gewissheit: Die drei Schafe, die ein Hobbyschäfer und ein Jagdausübungsberechtigter Ende Mai tot auf einer Weide in Daufenbach (Kreis Neuwied) gefunden hatten, wurden von einem Wolf gerissen. Das hat nun die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz bestätigt. Daufenbach ist nicht weit von unserer Region entfernt. Könnte der Wolf also auch in unsere Region kommen? Die RZ hat bei Experten nachgefragt. „Die Möglichkeit besteht“, sagt Carmen Barth, Leiterin des Forstamts Koblenz. „Wölfe wandern sehr weit, vor allem junge Wölfe, auf der Suche nach neuen Lebensräumen.“ Den letzten Wolfsriss im Raum Koblenz gab es im 19. Jahrhundert, als dort noch Wölfe lebten, berichtet Barth. Sie und ihre Kollegen seien „natürlich etwas sensibilisiert, ein Zusammentreffen wäre allerdings großer Zufall. Wir achten natürlich auf Indizien.“ Nach einem Riss, also dem Erlegen einer Beute, verbleiben die Tiere in dem Gebiet, wenn sie beispielsweise einen Partner oder Junge haben, weiß die Forstamtsleiterin. „Auf den Streifzügen, um neues Gebiet zu erkunden, ziehen sie auch weiter“, sagt sie.

Lesezeit: 3 Minuten
„Wölfe können überall auftauchen, sie sind sehr anpassungsfähig“, weiß Willi Faber. Er ist Großkarnivoren-Beauftragter und begleitet als solcher das Monitoring der Wölfe, das in Rheinland-Pfalz seit 2014 von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) betreut wird. Das Monitoring „liefert Erkenntnisse zu Vorkommen und Verbreitung des Luchses beziehungsweise Wolfes und ...
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Der Wolf in Deutschland und in Rheinland-Pfalz

In Deutschland steht der Wolf unter Naturschutz. Im Wolfsmanagement, das im Zuständigkeitsbereich der Länder liegt, ist der Umgang mit den Tieren festgehalten.

Dazu gehört auch das Monitoring, das seit 2014 landesweit für Wölfe gilt. Es wird von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) betreut und von sogenannten Großkarnivoren-Beauftragten begleitet wird. In Rheinland-Pfalz gibt es über 30 solcher Ehrenamtler. Das Bundeskabinett hat nun Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz und somit auch im Umgang mit Wölfen veranlasst: Danach ist das Füttern der Tiere künftig verboten. „Außerdem erlaubt das Gesetz, Wölfe zu jagen, wenn sie im Verdacht stehen, Schafe oder andere Nutztiere gerissen zu haben“, heißt es auf der Webseite der Bundesregierung.

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