Koblenz trauert um „Schu-Wi“: Ehemaliger OB Eberhard Schulte-Wissermann ist mit 81 Jahren gestorben
Bereits in der Nacht zu Samstag ist der frühere Koblenzer Oberbürgermeister gestorben. Das teilte die Stadtverwaltung am Samstagnachmittag in einer Pressemeldung mit. „Schu-Wi“, wie viele Koblenzerinnen und Koblenzer den SPD-Politiker nannten, wurde 1942 in Krakau geboren. Er wirkte aber den größten Teil seines Lebens in der Rhein-Mosel-Stadt Koblenz, in der auch seine familiären Wurzeln lagen.
Stadtrat und Oberbürgermeister
Nach dem Abitur am Koblenzer Görres-Gymnasium und dem Studium leitete der promovierte Rechtsanwalt eine eigene Kanzlei in Koblenz, von 1974 bis 1994 war er Mitglied des Stadtrates. Zum Oberbürgermeister gewählt wurde er 1994. „Dies in der ersten Direktwahl durch die Bürgerinnen und Bürger überhaupt“, schreibt die Stadt in ihrem Nachruf.
Oberbürgermeister war Schulte-Wissermann bis 2010. Joachim Hofmann-Göttig folgte ihm im Amt nach. Im September 2019 erhielt Schulte-Wissermann, so beschloss es der Koblenzer Stadtrat, für seine Verdienste um die Stadt die Ehrenbürgerschaft. „Oberbürgermeister David Langner überreichte ihm seinerzeit den Ehrenbürgerbrief im Rahmen einer Feier im Kurfürstlichen Schloss“, schreibt die Stadt.
Koblenz verliert eine der ganz großen Persönlichkeiten der Stadtgeschichte
Oberürgermeister David Langner (SPD)
Eberhard-Schulte Wissermann hat viele Projekte in Koblenz vorangebracht. „Er hat in der Verwaltung die Modernisierung vorangetrieben, etwa durch den Ausbau der IT-Technik an den Arbeitsplätzen oder mit der Gründung von Eigenbetrieben“, schreibt die Stadt in ihrem Nachruf. „In seine Amtszeit fielen große Bauprojekte, wie der Hochwasserschutz in Ehrenbreitstein, der damals neue Bahnhofplatz, der Neubau von Volkshochschule und Musikschule sowie die Neugestaltung des Zentralplatzes.“ Auch ist mit seinem Namen die erfolgreiche Bewerbung um die Bundesgartenschau verbunden.
Bekannt für seine bürgernahe Art
„Wir sind sehr traurig über den Tod von Eberhard Schulte-Wissermann. Er hat für Koblenz Großes geleistet und zu Recht die Ehrenbürgerwürde unserer Stadt erhalten„, hieß es am Samstag in einer Stellungname des amtierenden Koblenzer Oberbürgermeisters David Langner (SPD).
“Seine bürgernahe Art brachte ihm große Anerkennung quer durch die Bevölkerung. Der Mensch stand für ihn immer im Vordergrund. Mich persönlich hat er von meinen Anfängen in der Politik begleitet.„ Die Stadt Koblenz werde ihm auch über seinen Tod hinweg immer dankbar sein für sein verlässliches, mit außerordentlichen integrativen Fähigkeiten gesegnetes und menschliches Wirken. “Koblenz verliert eine der ganz großen Persönlichkeiten der Stadtgeschichte", sagte Langner.