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Winningen/Niederlahnstein

Gefahrguttransporte sicherer machen: Bürgerinitiative fordert Tempolimits

Von Stefanie Braun
Beim Unfall eines Güterzuges Ende August in Niederlahnstein waren mehr als 100.000 Liter Diesel ausgelaufen.
Beim Unfall eines Güterzuges Ende August in Niederlahnstein waren mehr als 100.000 Liter Diesel ausgelaufen. Foto: Karin Kring

Nach dem Unfall eines Güterzuges Ende August in Niederlahnstein, bei dem bis zu 90.000 Liter Diesel im Boden verblieben sind, hat die Bürgerinitiative gegen Bahnlärm im Moseltal (Bigbim) eine Pressemitteilung veröffentlicht. In dieser weist sie zum einen auf die Belastung der Umwelt durch den Unfall am 30. August hin: „Durch Abtragen von Boden an der Unfallstelle konnte ein Teil des Gefahrstoffs entfernt werden. Mehrere Zehntausend Liter Diesel verblieben jedoch im Erdreich und werden aller Voraussicht nach auf Generationen eine bleibende Umweltbelastung darstellen“, schreibt Max Op den Camp, Erster Vorsitzender des Vereins Bigbim.

Lesezeit: 4 Minuten
Zum anderen führt Op den Camp auf, dass auch durch das Moseltal Gefahrguttransporte fahren. „Ungefähr 20 Prozent der täglich bis zu 70 Güterzugdurchfahrten“, schreibt er, darunter seien laut Mitteilung „explosive, giftige, boden- und wassergefährdende, hochentzündliche oder radioaktive Stoffe“. Dabei würden laut ihm keine besonderen Tempolimits gelten – auch nicht bei ...
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Das fordert Bigbim

Kurzfristig umzusetzen sind nach Bigbim:

  • Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern bei Ortsdurchfahrten und moselseitig gegenüberliegenden Ortschaften, mit Gefahrgut 50 Stundenkilometern
  • generelle Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern für Gefahrguttransporte auf der Gesamtstrecke durchs Moseltal
  • Beförderung besonders gefährdender Stoffe nur in Abstimmung mit den Einsatzkräften des Katastrophenschutzes

Mittelfristige Maßnahmen:

  • Einrichtung einer zentralen Gefahrgutmeldestelle für die Moselstrecke
  • automatische Messstationen zur Erfassung des Güterzugverkehrs
  • Zugführer sollen über Brände, Bremsausfälle, schadhafte Fahrzeugkomponenten während der Fahrt Informationen erhalten. Dafür sollen die Züge mit entsprechender Technik ausgerüstet werden
  • Errichtung von Nothaltezonen außerhalb bewohnter Bereiche mit ungehinderter Zugangsmöglichkeit für Rettungskräfte

Langfristige Maßnahmen:

  • Austausch der Lokomotiven und Waggons, die auf dem neuesten Stand sind
  • die Beendigung des internationalen Frachttransits durch das Moseltal
  • Erneuerung des überalterten Gleiskörpers und Unterbaus und die Überprüfung und Offenlegung von Baugenehmigungen von Bahnbauwerken
  • Technische Aufwertung der Strecke nach Neubaustandards
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