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Neuendorf

Exzesse in Neuendorf: Die Großsiedlung im Fokus von Profis

Von Thomas Brost
Von „Scheißbullen“ hin zu fliegenden Molotowcocktails: Die Stimmung gegen die Polizei ist in der Großsiedlung rauer und brutaler geworden. Flogen anfangs nur Worte, waren es im Sommer sogar Steine und Brennsätze. Zuletzt keimt wieder Gewalt auf: Private Autos werden angezündet.  Foto: Katrin Steinert
Von „Scheißbullen“ hin zu fliegenden Molotowcocktails: Die Stimmung gegen die Polizei ist in der Großsiedlung rauer und brutaler geworden. Flogen anfangs nur Worte, waren es im Sommer sogar Steine und Brennsätze. Zuletzt keimt wieder Gewalt auf: Private Autos werden angezündet. Foto: Katrin Steinert

Die jüngsten Brandstiftungen in der Großsiedlung Neuendorf rufen die Polizei erneut verstärkt auf den Plan (wir berichteten). Das war schon im vergangenen Jahr so, als die Situation zuletzt eskalierte. Im August flog ein brennender Molotow-Cocktail in Richtung eines Polizeiwagens, und das Auto des bis dato respektierten Bezirksbeamten Norbert Pfeffer wurde aus dem Hinterhalt mit Steinen demoliert. Selbst Sozialarbeiter fühlten sich bedroht und stellten die Arbeit vorübergehend ein. Die Großsiedlung war jetzt beispielhaft Thema bei den „Koblenzer Sicherheitstagen“, wo sich Experten aus ganz Rheinland-Pfalz zu speziellen Polizei- und Ordnungsdienstangelegenheiten austauschten.

Lesezeit: 3 Minuten
Wie auf einer Achterbahnfahrt müssen sich die Polizisten fühlen, die in den vergangenen zehn Jahren mit Straftaten in der Großsiedlung konfrontiert waren. Der soziale Brennpunkt am Rande der Stadt sorgte bei den Ordnungshütern zwar eine Zeit lang für relative Befriedigung, andererseits ging es zwischenzeitlich rapide bergab: In den Jahren 2014 ...
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Die Hälfte der Kinder bekommt Hartz IV

Von den 3133 Einwohnern sind mehr als zwei Drittel deutsche Staatsbürger. 75 Prozent haben einen Migrationshintergrund, die meisten Einwohner sind türkischstämmig. 22 Prozent der Bewohner sind unter 14 Jahre alt – prozentual doppelt so viele wie in der gesamten Stadt.

Jedes zweite Kind unter 15 erhält ergänzende Sozialleistungen (Hartz IV). Die Arbeitslosigkeit beträgt offiziell 12 Prozent. 36 Prozent der über 65-Jährigen leiden an Altersarmut und erhalten Sozialleistungen (Stadt Koblenz: 6 Prozent). In erster Linie wohnen dort sozial schwache Familien mit Kindern. Es gibt viele Schul- und Ausbildungsabbrecher.bro
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