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Koblenz

Diskussionen um WCs am Koblenzer Hauptbahnhof geht weiter: Standort dürfte wieder offen sein

Von Stephanie Mersmann
Die Stadt schlägt vor, dass eine kostenfreie öffentliche Toilette an der Spitze der Verkehrsinsel am Taxistand aufgebaut werden soll, direkt neben dem Unterstand für die Fahrer. Diese sind alles andere als begeistert – und auch die Politik hält von dem Standort wenig. Foto: Sascha Ditscher
Die Stadt schlägt vor, dass eine kostenfreie öffentliche Toilette an der Spitze der Verkehrsinsel am Taxistand aufgebaut werden soll, direkt neben dem Unterstand für die Fahrer. Diese sind alles andere als begeistert – und auch die Politik hält von dem Standort wenig. Foto: Sascha Ditscher

Dreck und Gestank am Hauptbahnhof sind seit Langem ein Aufregerthema, das im vergangenen Jahr noch einmal richtig hochgekocht ist. Vor allem die Hinterlassenschaften von Obdachlosen und Gruppen, die sich zum Trinken auf dem Bahnhofsvorplatz treffen, sind vielen ein Dorn im Auge. Helfen soll eine öffentliche Toilette, das ist eigentlich Konsens – doch jetzt hat sich gezeigt: So einfach ist das doch nicht.

Lesezeit: 3 Minuten
Die geplante Anschaffung von mobilen Toiletten vor dem Bahnhof dürfte sich verschieben. Der Haupt- und Finanzausschuss (Hufa), der sich jetzt mit dem Thema befasst hat, hat weiteren Beratungsbedarf angemeldet und dem Vorhaben der Stadt nicht seine Zustimmung gegeben. Nun liegt die Angelegenheit ohne Beschlussempfehlung beim Stadtrat, der am 21. Februar ...
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RZ-Kommentar: Nicht mehr quatschen, Probleme lösen

Michael Stoll zur endlosen Diskussion um öffentliche Toiletten am Koblenzer Hauptbahnhof:

Empörung und Protest der Taxifahrer am Koblenzer Hauptbahnhof sind berechtigt: Haben die Chauffeure und Unternehmen es nicht eh schon schwer genug, weil die Zahl der Fahrgäste abgenommen hat, so soll ihnen jetzt noch ein Klo vor die Nase gesetzt werden. Sozusagen als „anrüchiges“ und wenig einladendes Entree für die Passagiere.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, wie dieses öffentliche WC in kürzester Zeit ausschaut – die Reinemachekräfte, die hier ran müssen, tun mir jetzt schon leid. Von wegen „optischer und sozialer Kontrolle“; im schlimmsten Fall wird dort gesoffen, gedealt, gefixt und gewütet. Und wer, außer Ordnungskräften, will das allen Ernstes kontrollieren? Alles andere funktioniert doch im Umfeld des Bahnhofs heute schon nicht.

Für die Mehrheit der Koblenzer und der Fahrgäste dürfte es indes völlig unverständlich sein, dass eine kleine Gruppe von Nichtsesshaften und sozialen Härtefällen seit Jahren Verwaltung, Anlieger und Öffentlichkeit dauerhaft beschäftigt. Und das am prominenten Eingang zur Stadt, der mit viel Steuergeld hergerichtet wurde, um, wohlgemerkt, Gäste ansprechend zu empfangen. Stattdessen ist ein Platz entstanden, der bei vielen Ängste und, ja, auch Ekel vor Dreck und Gestank provoziert.

Es ist doch lächerlich: Auch nach Jahren Quatschen, Diskutieren und Ausprobieren wird noch immer nicht durchgegriffen und das Problem – wie beim Straßenstrich – endlich und endgültig gelöst. Das verunsichert und verärgert Bürger. Und es trägt mit dazu bei, dass unsere ordnenden Institutionen infrage gestellt werden.

E-Mail: michael.stoll@rhein-zeitung.net

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