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Spay/Dörth

Betriebsbedingte Kündigungen sind vom Tisch: Schottel setzt auf Hybrid, Militär und Klimaschutz

Von Stefanie Braun
Geschäftsführer Stefan Kaul (rechts) und Betriebsratsvorsitzender Sven Schröder in der Werkshalle in Dörth. Seitdem die Geschäftsführung von Schottel auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten will, kann wieder Entspannung im Betrieb einkehren.
Geschäftsführer Stefan Kaul (rechts) und Betriebsratsvorsitzender Sven Schröder in der Werkshalle in Dörth. Seitdem die Geschäftsführung von Schottel auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten will, kann wieder Entspannung im Betrieb einkehren. Foto: Stefanie Braun

Der Schiffsantriebshersteller Schottel hatte Mitte 2019 erstmals von nötigen Restrukturierungen gesprochen. Im selben Atemzug wurden auch Kündigungen in den Raum gestellt. Kurz vor Weihnachten kam dann die Entwarnung für Mitarbeiter in der Region: In Absprache mit der IG Metall und den Arbeitnehmervertretungen wurde für die Standorte Spay und Dörth auf betriebsbedingte Kündiungen bis 2021 verzichtet. In einem Gespräch mit der RZ erklärt Geschäftsführer Stefan Kaul, wie sich die Situation am Markt darstellt, aber auch welche Projekte und Entwicklungen Schottel derzeit anstellt, um weiterhin Bestand zu haben.

Lesezeit: 6 Minuten
Wie ist der Stand der Dinge in Spay, Dörth und der Geschäftsstelle in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern)? Stefan Kaul: Noch vor Weihnachten haben wir mit der IG Metall und der Arbeitnehmervertretung eine individuelle Lösung für die Standorte in Dörth/Spay und Wismar vereinbart. Wir gehen hier im Wesentlichen über ein Freiwilligenprogramm, setzen auf Frühverrentungen, ...
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Das sagt der Betriebsratsvorsitzende Sven Schröder

Welche Maßnahmen können bei Unterauslastung ergriffen werden?

Es gibt eine tarifliche Sonderzahlung mit der Juliabrechnung. Diese kann unter gewissen Voraussetzungen in acht zusätzliche freie Tage umgewandelt werden. Das ist normalerweise nur möglich, wenn man ein Kind bis acht Jahre hat, einen Pflegefall der Stufe eins oder höher pflegt, oder schon seit mehreren Jahren in der Wechselschicht arbeitet. Aber es gibt auch die Möglichkeit, dies für verschiedene Arbeitsbereiche zu öffnen und den Kollegen anzubieten, sofern eine Unterauslastung besteht. Damit könnte beispielsweise Kurzarbeit vermieden werden.

Wie hat sich die Stimmung im Betrieb entwickelt?

Am Anfang war Unmut und Missmut, und natürlich die Frage, was kommt und wohin die Reise geht. Wir haben sowohl viele Gespräche geführt mit Mitarbeitern und der Geschäftsführung, als auch den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen. Im Anschluss daran gab es zur Beantwortung zwei Veranstaltungen, die verdeutlichten, dass Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretung an einem Strang ziehen, um das Bestmögliche herauszuholen. Was man in den vergangenen Tagen hörte, ist gemischt. Darunter auch Entspannung in den Bereichen, in denen erst mal alles bleibt, wie es ist.

Ist präsent, dass es eine Pufferzeit bis 2021 gibt?

Ja, das ist klar kommuniziert. Wir haben für die nächsten zwei Jahre diese Regelung gefunden, aber wir werden uns wieder zusammensetzen, falls erforderlich. Wenn die Firma kein Geld verdient, müssen wir gucken, wo man frühzeitig etwas tun kann, und dies intern kommunizieren, damit nicht wieder Verunsicherung entsteht.

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