Koblenz. Ein Fluss, der sich durch grüne und orangefarbene Wälder schlängelt, ein Tal umhüllt von Nebelschwaden, schneebedeckte Gipfel und gefrorene Tannenspitzen – die Fotos, die Christian Maté Grab auf der Plattform Instagram veröffentlicht, sehen anders aus als die Aufnahmen, die man dort sonst findet. Sie sind wie kleine Gemälde, ästhetisch und kunstvoll.
Seine Art zu fotografieren beschreibt Grab als cinematischen Stil – die Aufnahmen bearbeitet er so, dass sie aussehen, als wären sie aus einem Film geschnitten. „Auf Instagram gibt es sehr viel, was sehr gleich aussieht“, sagt der 28-Jährige. Nach und nach habe er ein Gefühl für Farbe und Stimmung entwickelt. „Mir ist sehr wichtig, dass Emotionen rüberkommen. Ich möchte meinen Zuschauern zeigen: So habe ich den Moment erlebt.“
Vor knapp zweieinhalb Jahren hat Grab damit begonnen, seine Fotos und Videos auf verschiedenen Plattformen im Internet zu veröffentlichen. Zunächst nur, um seine Reisen festzuhalten. Sein Publikum, vor allem das auf der Videoplattform Youtube, wurde immer größer. Dort gibt er auch heute noch Tipps zu Fotografie und Bildbearbeitung: „Ich will anderen Menschen dabei helfen, selbst schöne Fotos und Videos zu erstellen“, sagt Grab.
Er war nie ein Fan von Akademischem, sagt der gebürtige Neuwieder. Er hat sich alles selbst beigebracht, vieles durch den Austausch mit Freunden, Bekannten und anderen Youtubern gelernt. Nach dem Fachabitur hat er sich als Grafiker selbstständig gemacht und sieben Jahre lang in dem Bereich gearbeitet. „Ich wollte immer mein eigener Chef sein.“
Heute versucht er, Freunde und Bekannte in seine Arbeit einzubinden. Sie begleiten ihn auf seinen Reisen nach Österreich, Schweden oder Kalifornien, fotografieren oder arbeiten als zweiter Kameramann. Mit dabei ist auch Karolin, Grabs Freundin, die selbst häufig vor der Kamera zu sehen ist.
Seine Foto- und Videoaufnahmen veröffentlicht der Fotograf hauptsächlich auf Instagram und Youtube. Seine Fans kommen allerdings nicht aus dem näheren Umkreis, sondern zu einem Großteil aus den USA und Großbritannien. Grab weiß die Vorteile der beiden Plattformen zu schätzen: „Instagram ist für mich eine schöne Sammlung an Erinnerungen, und über Youtube kann man mit seiner Community kommunizieren und seine filmische Arbeit teilen.“
Der 28-Jährige ist sich sicher, dass seiner Generation durch die sozialen Netzwerke ein enormes Potenzial zu Verfügung steht: „Wir können uns neue Berufe erschaffen. Ich bin kein klassischer Fotograf, kein klassischer Filmemacher. Ich wüsste nicht, wo ich mich sonst einordnen soll.“ Jessica Pfeiffer