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Bendorf

Bendorf hat weiterhin große Klimaziele: trotz fehlender Fördermittel will die Stadt Projekte vorantreiben

Von Annette Hoppen
Noch fließt der Großbach in einem gepflasterten Bachbett. Das zu ändern, ist eines der Ziele der Stadt, um eine klimafreundliche Kommune zu werden. Als blaues Band soll sich der Großbach irgendwann in einem natürlichen Bachbett durch das Zentrum schlängeln.  Foto: Annette Hoppen
Noch fließt der Großbach in einem gepflasterten Bachbett. Das zu ändern, ist eines der Ziele der Stadt, um eine klimafreundliche Kommune zu werden. Als blaues Band soll sich der Großbach irgendwann in einem natürlichen Bachbett durch das Zentrum schlängeln. Foto: Annette Hoppen

Eine Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Und eine vermeintlich schlechte Nachricht kann so auch – ohne sich Dinge schönzureden – gute Facetten bergen. Dass die Stadt Bendorf keine Mittel des Bundesförderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ erhält, ist die schlechte Nachricht. Die gute: Die Vorarbeiten, die die Verwaltung für die Antragsstellung geleistet hat, waren nicht „für die Katz“. Denn: Der Kommune steht im Angesicht des Klimawandels auch ein Strukturwandel bevor. Dazu braucht es Ideen, Konzepte, Visionen und Pläne – auch, um künftige Fördertöpfe anzapfen zu können. Dafür ist die Stadt nun gut aufgestellt.

Lesezeit: 3 Minuten
Natürlich, so räumt Bürgermeister Christoph Mohr unumwunden ein, hätte nicht nur er sich mehr gefreut, wenn der Bund die verschiedenen Entwicklungspläne der Stadt mit einer finanziellen Zuwendung gewürdigt hätte. So wäre es auch möglich gewesen, nur einzelne Module aus der Projektantragstellung zu fördern. „Die Entscheidung des Bundesministeriums des Inneren, für ...
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Innenstadt als Kompetenzzentrum zur Klimaanpassung

Die Leerstände der Innenstadt nutzen, damit Unternehmen Produkte ausstellen und präsentieren können, die helfen, den Klimawandel zu verlangsamen und zu stoppen: Das ist der konzeptionelle Baustein innerhalb des Großprokejektes „Klimafreundliche Stadt“. Denkbar, erklärt Bürgermeister Christoph Mohr, sind zum Beispiel Anbieter von Fotovoltaikanlagen oder Isolationsprodukten. Aber auch das Thema „Urban Gardening“ könnte mit seinen verschiedenen Facetten Einzug in die Innenstadt halten.

Wie begrüne ich eine Fassade? Welche Pflanzen sind besonders resistent gegenüber höheren Temperaturen? Wie schaut eine zukunftsweisende grüne Haustechnik aus? Mit welchen Baumaterialien lässt sich ökologisch und damit auch nachhaltig bauen? Auch diese Fragen ließen sich über „Vorführräume“ thematisieren. „Bendorf könnte so als Kompetenzzentrum für den Verbraucher zum Thema Klimaanpassung werden“, hofft Mohr. Und das mit einem gebündelten Produktions- und Dienstleistungsangebot und unter Einbindung der Industrie und Händlern aus der Stadt ebenso wie aus der näheren Region. agh

Kommentar von Daniel Schauff: Im Ergebnis ist es dann doch das Gleiche

Die Nachricht aus Bendorf über die Absage aus Berlin ist vielmehr als eine kurze Notiz aus dem Dschungel der Fördertöpfe, -anträge, -konzepte, ... Kein Geld für die Projekte, die Bendorf zu einem klimafreundlicheren Ort machen sollen, bedeutet: Die Stadt steht zunächst einmal allein mit ihren edlen Plänen da. Und wird sie ohne andere Partner nicht umsetzen können. Heißt in der Folge: Ideen gibt es, Geld halt erst mal nicht.

Das ist nahezu symptomatisch und zeigt, wie mühsam es werden wird, den Strukturwandel hin zu mehr Klimabewusstsein, mehr Umweltfreundlichkeit, mehr Nachhaltigkeit zu vollziehen. Natürlich ist nicht für jede Idee auch Geld im endlichen Fördertopf aus Berlin. Der Bürgermeister bringt es auf den Punkt: Nein, die Absage aus dem Innenministerium ist keine Entscheidung gegen die Bendorfer Projekte, sondern eine Entscheidung für andere Projekte an anderen Orten. Das Ergebnis aber ist in beiden Fällen das gleiche: Geld gibt es halt vorerst nicht. Immerhin: Die Laga würde neue Chancen auf Förderung von Stadtentwicklungsprojekten bringen. Denn die Ideen in Bendorf sind alles andere als schlecht.

E-Mail: daniel.schauff@rhein-zeitung.net

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