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Auch beim DRK mehr Aufwand und Belastung durch Corona: Eine Prämienzahlung gab es jedoch nicht

Von Stefanie Braun
Rettungskräfte müssen während der laufenden Pandemie ein Mehr an Zeit einplanen für Vor- und Nachbereitungen der Einsätze. Zudem setzen sie sich auch selbst einem höheren Risiko aus, denn Abstand halten ist in medizinischen Berufen unmöglich.
Rettungskräfte müssen während der laufenden Pandemie ein Mehr an Zeit einplanen für Vor- und Nachbereitungen der Einsätze. Zudem setzen sie sich auch selbst einem höheren Risiko aus, denn Abstand halten ist in medizinischen Berufen unmöglich. Foto: dpa/Marcel Kusch

Mit einem Schreiben aus dem Sommer 2020 an die DRK-Präsidentin hat Gesundheitsminister Jens Spahn einiges an Unverständnis ausgelöst. In diesem äußerte er die Vermutung, dass Notfallsanitäter im ersten Lockdown weniger Einsätze gefahren sind, deswegen sprach er sich gegen eine Prämienzahlung für Rettungskräfte aus.

Lesezeit: 3 Minuten
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Das sagt das DRK zum Schreiben des Gesundsheitsministers Jens Spahn

In einem Schreiben von Juni antwortet Gesundheitsminister Jens Spahn auf eine Anregung vonseiten der Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt. Hasselfeldt sprach sich für eine Sonderzahlung auch für Beschäftigte des Rettungsdienstes aus, dies als Anerkennung der geleisteten Arbeit. In dem Schreiben, das der Rheinzeitung vorliegt, äußert sich auch Spahn anerkennend für das „große Engagement, mit dem die Angehörigen des Rettungsdienstes bei medizinischen Notfällen aller Art schnell und sachkundig helfen und damit Leben retten“. Der Rettungsdienst sei eine „unverzichtbare Säule der präklinischen Notfallversorgung“. Auch Spahn spricht von einem zusätzlichen Aufwand, auch durch das häufigere Anlegen von Schutzkleidung und die aufwendige Desinfektion des Rettungswagens. Der Rettungsdienst habe seinen Teil dazu beigetragen, dass es „bisher gut gelungen ist, die Auswirkungen der Pandemie zu begrenzen“.

Dennoch habe er den Eindruck, dass „sich das Einsatzaufkommen des Rettungsdienstes im Verlauf der Covid-19-Pandemie teilweise sogar verringert haben dürfte“. Dies führte er auf die Reduzierung des Verkehrsaufkommens sowie die Schließung von Sportanlagen und anderen öffentlichen Einrichtungen zurück. Hierdurch „dürfte die Zahl von Verletztentransporten gesunken sein“. Zudem würden die nach Berichten aus Krankenhäusern rückläufigen Fallzahlen in den Notaufnahmen auf einen Rückgang von Rettungstransporten hindeuten. Er bitte um Verständnis, dass er vor diesem Hintergrund zurzeit keine Sonderleistungen auszusprechen beabsichtigen werde. Für besonders belastete und engagierte Beschäftigte könnten jedoch ortsbezogene Prämien geleistet werden.

Der Rettungsdienst sei gerade in diesen Zeiten stark gefordert, schreibt DRK-Bundespressesprecher Dieter Schütz auf RZ-Nachfrage: „Zu der zusätzlichen physischen Belastung kommt die erhöhte Gefahr einer Infektion.“ Hinzu komme eine psychische Mehrbelastung. Bei einer Prämie sehe man vor allem die Länder in der Pflicht. DRK-Landesvorstand Manuel Gonzalez schreibt hierzu, dass angesichts von Tarifverhandlungen eine Prämienzahlung für DRK-Beschäftigte parallel zu den TvÖD-Verhandlungen aufgenommen wurde. Unter Vorbehalt, dass die Tarifvertragsparteien diese annehmen, werde eine nach Entgeltgruppen gestaffelte Corona-Sonderzahlung vereinbart.

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