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Hatzenport

Apfelweinkelterei setzt auf Nachhaltigkeit: Familie Hasdenteufel verarbeitet Äpfel von regionalen Streuobstwiesen

Von Katrin Hommen
Karl-Josef Hasdenteufel hat viel zu tun: Im Oktober und November steht die Hauptarbeit in der Apfelweinkelterei in Hatzenport an  Fotos: Jessica Pfeiffer
Karl-Josef Hasdenteufel hat viel zu tun: Im Oktober und November steht die Hauptarbeit in der Apfelweinkelterei in Hatzenport an Fotos: Jessica Pfeiffer Foto: Jessica Pfeiffer

Karl-Josef Hasdenteufel liebt Äpfel über alles. Bereits als Kind hat er seinem Vater beim Keltern, also beim Auspressen von Obst, geholfen. Er und seine Frau Gisela haben sich der Verarbeitung von Äpfeln, besonders dem Apfelwein, verschrieben. Schon seit 1888 keltert der Familienbetrieb Äpfel zu Saft, bevor dieser nach der Gärung im Fass zu Wein wird. Die beiden Rentner betreiben die Apfelweinherstellung als Nebenerwerb. Ihr Anliegen: Sie wollen nachhaltige Produkte in guter Qualität herstellen.

Lesezeit: 4 Minuten
Am Hof der Hasdenteufels in der Oberstraße in Hatzenport werden Besucher mit dem Spruch: „Trinkt Apfelwein, er ist gesund und schmeckt auch fein“ begrüßt. Auf dem Weg über den Hof kommt man an einem riesigen Berg Äpfel vorbei, die nur darauf warten, ausgepresst zu werden. Dahinter befindet sich das Kelterhaus ...
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Keltern: So wird aus den Äpfeln Saft und später auch Apfelwein

Zuerst werden die faulen Äpfel per Hand aussortiert. Anschließend werden die Äpfel mit guter Qualität vorgewaschen, bevor sie mit Trinkwasser abgespritzt werden. Über ein Becherwerk (eine Art Aufzug für Äpfel) werden die Äpfel dann zur Mühle transportiert, wo sie gemahlen werden. Die gemahlenen Äpfel, die nun in den Kelterkorb fallen, nennt man Maische. Die Befüllung des Kelterkorbs erfolgt in elf Schichten. Jede Schicht an Maische wird in ein Tuch eingewickelt. Anschließend kommt eine Platte darauf. Zusätzlich zu dem Druck der Platte übt eine Motorpresspumpe einen Druck von bis zu 230 atü, also circa 227 bar, auf die Äpfel aus.

Die Äpfel werden abgewaschen und dann über ein Becherwerk weiter transportiert.

Jessica Pfeiffer

Die Maische wird in ein Tuch gewickelt, bevor der Saft abgepresst wird.

Jessica Pfeiffer

Das (Zwischen-)ergebnis: frischer Most oder schon etwas alkoholhaltiger Rauscher.

Jessica Pfeiffer

Der nun austretende Saft wird über eine Auffangschale abgefangen. Die Pressrückstände nennen sich Trester und können als Viehfutter weiterverwendet werden. Zum Haltbarmachen des Apfelsaft wird dieser nun kurzzeitig bei 80 Grad erhitzt (pasteurisiert), bevor er in Flaschen umgefüllt und im Keller gelagert wird. Der Rest des Saftes wird in Holzfässern umgefüllt, in denen er dann gärt. Im Verlaufe des Gärprozesses, bei dem der im Apfel enthaltene Fruchtzucker von der fruchteigenen Hefe in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird, verändert sich der Most ständig. Nach ein bis zwei Wochen entsteht erst einmal der so genannte „Rauscher“, der dem Federweißen beim Wein gleich kommt. Nun wird der angehende Apfelwein immer klarer und muss von der Hefe gezogen werden. Dies geschieht, indem der Apfelwein in ein anderes Gärgefäß umgefüllt wird. Danach bleibt der Wein im Fass unter Kontrolle bis er schließlich ab Mai abfüllfertig ist. Dann hat er einen Alkoholgehalt von ungefähr sieben Prozent. Der Wein wird regelmäßig von Karl-Josef Hasdenteufel und zusätzlich durch ein Labor kontrolliert, auch beim Apfelsaft kontrollieren die Hasdenteufels regelmäßig auf Ablagerungen.

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