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Kreis MYK

Preis für Fichtenholz sinkt dramatisch: Waldbesitzer fühlen sich von Politik im Stich gelassen

Von Elvira Bell
Unsere Zeitung hat sich mit Karl-Hermann Gräf in der Gemarkung Kruft am Laacher See getroffen. In ganz Deutschland wurde erstmals das Absterben an Laubholz, insbesondere an Esche, Eiche und Buche wahrgenommen. Am Laacher See liegen viele Buchenstämme. Foto: Elvira Bell
Unsere Zeitung hat sich mit Karl-Hermann Gräf in der Gemarkung Kruft am Laacher See getroffen. In ganz Deutschland wurde erstmals das Absterben an Laubholz, insbesondere an Esche, Eiche und Buche wahrgenommen. Am Laacher See liegen viele Buchenstämme. Foto: Elvira Bell

Das vergangene Jahr war für die heimischen Wälder wieder zu heiß und zu trocken. Am dramatischsten waren davon die Fichten betroffen. Dass Fichtenholz für den heimischen Kamin derzeit zu einem deutlich niedrigeren Preis als Holz von anderen Baumarten verkauft wird, freut so manchen Verbraucher. Doch der niedrige Preis ist der katastrophalen Lage in den Wäldern geschuldet. Unsere Zeitung hat mit Balko Haase, Leiter des Forstamtes Ahrweiler, und Karl-Hermann Gräf vom Forstrevier Laacher See gesprochen.

Lesezeit: 3 Minuten
„Zum Jahresende hatten wir im Bereich des Kreises Mayen-Koblenz – dieser ist hauptsächlich durch Kommunalwald (4800 Hektar), Privatwald und ein wenig Staatswald (1000 Hektar) geprägt – insgesamt rund 30.000 Festmeter Fichtenkäferholz aufgearbeitet“, erklärt Balko Haase. Insgesamt waren es im Forstamtsbereich Ahrweiler 71.000 Festmeter. „Ein leider negativer Rekord.“ Der Absatz der Fichte ...
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Wenn einheimische Baumarten absterben, wird die Schutzfunktion des Waldes vermindert

Die Holznutzung ist für Revierförster Karl-Hermann Gräf schon fast zweitrangig: „Wenn sich die Waldschäden in diesem Tempo weiter entwickeln, geht es bei Weitem nicht mehr nur noch um die Frage, ob wir im Wald überhaupt noch spazieren gehen können. Wenn die einheimischen Baumarten flächig absterben, wird die Schutzfunktion des Waldes deutlich vermindert. Der geschädigte Wald kann Hanglagen nicht mehr vor Bodenerosionen schützen, die Speicherung von Regenwasser wird deutlich gemindert, geschädigte Wälder werden die Klimaschwankungen nicht mehr ausgleichen, absterbende Bäume entwickeln enorme Mengen CO2, vergleichbar mit den CO2-Mengen bei Waldbränden.“

Die Lehre des Waldbaus an den forstlichen Universitäten sei eine weit umfassende Wissenschaft: „Viele Forstwissenschaftler haben hervorragende Publikationen hierzu verfasst. Viele Lehren sind im Laufe der sehr rasch gewachsenen Industrialisierung verloren gegangen. Bis wir den wichtigen Rohstoff Holz für die vielseitigen Verwendungszwecke nutzen können, müssen Generationen von Förstern in dem komplizierten Ökosystem Wald mit viel Fingerspitzengefühl über mehrere Hundert Jahre arbeiten.“ ef

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