Plus
Alzheim/Rieden

Inschriften geben Rätsel auf: 450 Jahre altes Basaltkreuz wird restauriert

Von Thomas Brost
Das 450 Jahre alte Basaltkreuz wird in Rieden in einem Steinmetzbetrieb restauriert. Die Inschriften geben nicht nur Heinz Schäfer (von links), Alfred Steffes, Rolf Keuser und Peter Kalenborn Rätsel auf. Foto: Thomas Brost
Das 450 Jahre alte Basaltkreuz wird in Rieden in einem Steinmetzbetrieb restauriert. Die Inschriften geben nicht nur Heinz Schäfer (von links), Alfred Steffes, Rolf Keuser und Peter Kalenborn Rätsel auf. Foto: Thomas Brost

Eigentlich wussten viele Alzheimer Bürger um die Existenz des alten Basaltkreuzes, das unbeachtet in einem kleinen Wäldchen oberhalb am Weg „Spurzemer Wiesen“ mehr oder minder verdeckt im Erdboden schlummerte. Bis sich Alfred Steffes ein Herz fasste, das fast ein Zentner schwere Kreuz ausgrub und ans Tageslicht brachte. Jetzt soll es mithilfe der St.-Matthias-Bruderschaft neuen Glanz erhalten – und einen würdigen Platz.

Lesezeit: 2 Minuten
Heinz Schäfer, der Ehrenbrudermeister, ist sich sicher, dass es sich bei dem 1,35 Meter hohen und 43 Zentimeter breiten Fundstück vermutlich aus dem Jahr 1570 um ein sogenanntes Hausmarkenkreuz handelt. „Dafür spricht, dass eine Pflugschar abgebildet ist, diese dürfte für den Beruf des Bauern stehen“, sagt Schäfer. Offen sei, ob ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Spurzem: Ein typischer Nachname in der Region

Heinz Schäfer vertritt die These, dass das alte Basaltkreuz von 1570 aus dem Umfeld des früheren Spurzemhofes stammt. Der Spurzemhof war ein Gutshof in der Nähe des ehemals selbstständigen Ortes Allenz, von dem wohl alle Träger gleichen Nachnamens abstammen dürften. Das legt auch Max Gottwald im Standardwerk „Deutsche Namenskunde“ nahe.

Die erste Erwähnung des Gutshofes soll aus dem Jahr 1050 datieren. In einer Urkunde ist von einer „villa Sporsena in pago meynifeld“ (Gutshof im Mayengau) die Rede. Wie Heimatkundler Reinhold Spitzlei schreibt, sei der Wortstamm in dem latinisierten Begriff „Sporsena“ abgeleitet von „spur“, „spor“, was zunächst im Sinne von Fußabdruck oder Tritt, später in der Jägersprache mit Feldspur oder Furche übersetzt werden könne. Im Mayener Familien- und Bürgerbuch wird 1560 ein Hofmann Johann Sportzen „uff Sportzem“ erwähnt. Die Siedlung soll später dorfähnlichen Charakter als „Spurzemheim“ gehabt haben. Bis heute, so die Sage, soll ein gespenstischer Hund die alte Dorfmark bewachen. Wie Heinz Müller schreibt, seien Bildstöcke und Wegekreuze „stumme Zeugen von Spurzenheim“. Der Nachname „Spurzem“ gilt als einer der ältesten in der Region. Er findet sich heutzutage noch zwölfmal im Mayener Telefonbuch und 15-mal in den Telefonbüchern für die Verbandsgemeinden Vordereifel, Mendig und Pellenz. bro
Meistgelesene Artikel