Plus
Kreis MYK/Koblenz

Fehlende Pläne für weitere Lockerungen: Fallende Inzidenz bringt Politik in Zugzwang

Von Martin Boldt
Auch wenn es ab diesem Freitag öffnen dürfte, bleibt das Mayener Corso Kino voraussichtlich noch bis Anfang Juli geschlossen.  Foto: Andreas Walz
Auch wenn es ab diesem Freitag öffnen dürfte, bleibt das Mayener Corso Kino voraussichtlich noch bis Anfang Juli geschlossen. Foto: Andreas Walz

Etwas mehr Normalität, darüber können sich die Menschen in der Stadt Koblenz und im Kreis Mayen-Koblenz ab dem heutigen Freitag freuen. Nach fast genau sieben Monaten dürfen etwa Gastronomen ihre Innenräume wieder für zahlende Gäste aufsperren und auch Kulturstätten wie Theater oder Kinos unter strengen Auflagen öffnen (RZ berichtete).

Lesezeit: 3 Minuten
Für wirkliche Freudensprünge reicht es an vielen Stellen aber noch nicht. Wer derzeit etwa auf Karten für eine Aufführung des Koblenzer Stadttheaters oder die Mayener Burgfestspiele spekuliert, muss schnell und darf dabei nur bedingt wählerisch sein: Für beide Spielstätten sind die Sitzplatzkontingente derzeit auf maximal 100 Zuschauer begrenzt – trotz ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kommentar: Nach der Notbremse jetzt auch das Gas wieder finden

Die Coronapandemie flaut ab, das wird mit dem Blick auf die landes- und bundesweiten Neuinfektionszahlen Tag für Tag immer deutlicher. Für die Politik gilt nun aber auch, Wort zu halten: Monate lange Grundrechtseinschränkungen müssen ein Ende finden und die Notbremse, so wichtig sie zwischenzeitlich auch war, muss zügig gelockert werden. Es ist schlicht und ergreifend mit gesundem Menschenverstand nicht mehr nachzuvollziehbar, warum zum Beispiel Flohmärkte trotz erprobter Hygienekonzepte nicht durchgeführt werden oder Fitnessstudios trotz Testpflicht ihre Umkleiden nicht öffnen dürfen. Warum dürfen Menschen etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne Testpflicht in die Eifel reisen, während man ihnen ihr Bierchen unter freiem Himmel vor Ort aber ohne negativen Schnelltest weiter verwehren muss? Warum bekommen Kinder, die sich mehrfach die Woche testen müssen von den Schulen keine verwertbare Bescheinigung, um dann am Nachmittag eine Eisdiele besuchen zu können? Viele der aktuellen Lockerungen sind eigentlich nur Scheinlockerungen, ihre Umsetzung unwirtschaftlich und bürokratisch. Modellprojekte in verschiedenen Regionen haben längst wissenschaftliche Erkenntnisse geliefert, was wann und wie wieder funktionieren kann. Sie werden ignoriert. Alle bestehenden Einschränkungen müssen auf den Prüfstand – und zwar sofort. Denn statt auf die Eigenverantwortung mündiger Bürger zu setzen, so beschleicht einen das Gefühl, liegt der Fokus bei den Verantwortlichen eher auf das Erreichen bestimmter Impfquoten, bevor der Griff gelockert wird.

E-Mail: martin.boldt@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel