Kroatien

Olivenhaine und angesagte Strandbars: Wer Italien kennt, wird Istrien lieben

Fantastisch frischen Fisch gibt es in einer unscheinbaren Fischerhütte, im Restaurant Madalu. (Adresse unter dem Artikel) Serviert wird das, was kurz zuvor aus dem Meer gefischt wurde.
Fantastisch frischen Fisch gibt es in einer unscheinbaren Fischerhütte, im Restaurant Madalu. (Adresse unter dem Artikel) Serviert wird das, was kurz zuvor aus dem Meer gefischt wurde. Foto: Sarah Kern

Für Italienfans ist die Halbinsel an der Adria eine perfekte Abwechslung. Tolles Essen, Strände und herrlich unberührte Natur. Unsere Reporterin Sarah Kern ist begeistert von der kleinen Schwester Italiens.

Lesezeit: 9 Minuten
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Von unserer Reporterin Sarah Kern

Weit ausgebreitete Fischernetze trocknen in der heißen Sonne. Abgerockte Fischerboote schaukeln wie alte zerschlissene Weinkisten auf dem glitzernden Meer. Sanfte Hügel, auf denen Pinien schroff in den Himmel ragen, umrahmen die perfekte Filmkulisse der kleinen stillen Bucht von Santa Marina an Istriens Adria, das ist die eine Seite Istriens. Die andere: pulsierendes Nachtleben in schwülen Sommernächten in Klubs, die zwischen Mainstream und Independent changieren. Zwei der vielen Höhepunkte, die ich hier in Istrien erlebt habe.

Die kleine Schwester Italiens

Okay, so ganz im Hinterkopf hatte ich irgendwo vergraben, dass Istrien irgendwas mit Italien zu tun hat, was für mich als halbe Italienerin eine nicht ganz unwichtige Information ist. Und jetzt kann ich sagen: Wer Italien kennt, wird Istrien lieben. Historisch gesehen sind Is trien und Italien eng miteinander verwoben, was sich kulturell und vor allem auch gastronomisch widerspiegelt. Verraten hat mir das Giuliano, ein in Istrien geborener Halbkroate, Halbitaliener, der unsere Reisegruppe in einem schwarzen Geländewagen über die hügeligen, sonnenverbrannten Feldwege kutschiert und viel erzählen kann.

Istrien ist offiziell bilingual slowenisch-italienisch im slowenischen Teil und kroatisch-italienisch im kroatischen Teil der Halbinsel. Besonders im Gebiet längs der Westküste, da, wo ich Istrien entdecken durfte, gibt es eine größere italienische Minderheit. Italiener und Kroaten sind in diesem Teil Kroatiens bereits seit Jahrhunderten miteinander verbunden. Das sogenannte venezianische Istrien, das hauptsächlich die Küstengebiete umfasste, war 400 Jahre unter venezianischer Herrschaft. Aus dieser Zeit stammt auch das deutlich erkennbare venezianische Flair der Küstenstädte Istriens. Feudale Palazzi prägen das Bild zum Beispiel der Weltkulturerbestadt Porec.

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Später, nach dem Ersten Weltkrieg bis nach Ende des Zweiten Weltkrieges, gehörte Istrien auch politisch zu Italien. Und das zeigt sich überall! Auf den Ortsschildern stehen die Namen der Orte in Kroatisch und Italienisch. Und ich sage: Wenn es Pizza, Pasta, Gnocchi, frischen Fisch und Gelato in großen Mengen gibt, dann kann die italienische Küche nicht weit sein. Und das Allerbeste: Ich kann hier jedem virtuos mein Italienisch um die Ohren hauen, und alle antworten mir so, als wäre es das Natürlichste auf der ganzen Welt, außerhalb von Italien Italienisch zu reden.

Abseits vom Massentourismus

Weite Strände, Olivenhaine im Landesinneren und unglaublich fantastisches Essen: Unsere Reporterin Sarah Kern ist begeistert von Istrien, der kleinen Schwester Italiens.

Sarah Kern

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Sarah Kern

Italienisch mit typisch kroatischem Einschlag, so soll die Küche Istriens sein. Wie auch Sizilien beispielsweise immer wieder von Arabern erobert und belagert wurde, hat sich in der sizilianischen Küche der typisch arabische Kochstil mit orientalischen Gewürzen wie Zimt und Safran niedergeschlagen. So auch hier in Istrien. Die istrische Küche ist von unterschiedlichsten Kochtraditionen durchsetzt: In der Antike war die Halbinsel römisch, danach auch mal dem habsburgischen Reich zugehörig, wurde also stark von der österreichischen Küche gefärbt, dann wieder unter venezianischer Herrschaft, bis die Halbinsel nach dem Ersten Weltkrieg erst einmal vollständig zum 1848 gegründeten italienischen Nationalstaat gehörte, um dann im Vielvölkerstaat Jugoslawien aufzugehen. Viele Staaten, viele Völker, viele Geschmäcker.

Diese Melange kann man in Istrien schmecken. Wir wollen Fisch essen, direkt am Meer. Und eine atemberaubende Kulisse gibt es gratis dazu: das MaDaLu, ein Fischlokal an der Bucht von Santa Marina: eine unscheinbare Holzhütte, davor wenige weiße Plastikstühle und einfache Plastiktische, ein weißes Segeltuch – gespannt von der Hütte zu einer Palme – kein Chichi, alles wirkt improvisiert und sympathisch unperfekt. Wir bestellen, wollen aber vorher eine Runde schwimmen.

Hier in der stillen Bucht, wo sich nichts weiter außer dem kleinen Lokal befindet, kann man sich einfach das T-Shirt über den Kopf ziehen und von den schmalen Holzstegen zur Abkühlung ins Wasser springen. Kein Problem, auch anschließend mit nassen Haaren und im Bikini auf den einfachen Stühlen Platz zu nehmen und auf den Fisch zu warten: Es kommen Fritto Misto, frittierter Fisch, Tintenfischsalat, Risotto mit Scampi, Austern, frische Pasta mit Muscheln, perfekter Seeteufel – selten habe ich so guten und frischen Fisch gegessen, gerade eben erst aus dem Meer gefischt und dann in der kleinen, unscheinbaren Hütte zubereitet. Leicht angetrunken vom istrischen Weißwein, Istriens Weinszene boomt zurzeit übrigens, will ich nicht mehr weg hier, nur noch schwimmen, essen und weiter schwimmen.

Wer Italien, speziell im Westen die Toskana mit ihren schmal und spitz in den Himmel ragenden Zypressen kennt, oder auf der gegenüberliegenden Seite das Landesinnere auf der Adriaseite die Region Marken kennt, wird überrascht sein, wie ähnlich die Landschaft, wie vertraut die Düfte in Istrien sind. Es duftet überall nach Akazien, Wildkräutern, Trüffelpilzen.

Wir machen einen Abstecher ins hügelige, unglaublich grüne Hinterland Istriens, das augenscheinlich nur aus üppigen Olivenhainen, lilafarbenen Lavendelfeldern, Mandelbäumen und Zypressen zu bestehen scheint. Wir halten an einem rustikalen Bauernhaus, mitten im Nirgendwo, die Sonne brennt vom Himmel. Olivenbäume stehen hier so dicht, dass es scheint, als würden sie sich gegenseitig kitzeln. Vor einem großen Tor steht ein Mann mit Olivenölflaschen in der Hand. „Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige ist der sanfte, umweltverträgliche Tourismus, der Agro- und Ökologietourismus.“ Das erklärt der Hausbesitzer Valter Smilovic, der mit seinem Unternehmen Agro Millo als Istriens visionärer Olivenölpionier gilt.

„Ich führe hier die Tradition meiner Familie fort“, sagt er. Das bedeutet, dass er es geschafft hat, dass Istriens Olivenöle heute wieder zu den besten der Welt gehören. Er sagt: „Der Reichtum der Halbinsel Istriens basiert auf dem Olivenanbau einer reichen Tradition von mehr als 2000 Jahren. Viele betrachten den Olivenbaum, das Symbol des Friedens und der Gesundheit, als hoch geschätzte mediterrane Frucht und ihr Öl nennt das Volk seit frühester Zeit das flüssige Gold.“ Ich darf kosten – fruchtiges Aroma, leichte Schärfe. Ich soll es pur genießen, das macht man so, heißt es, aus einem Schnapsbecher aus Plastik koste ich die verschiedenen Sorten. „Unsere 2000 Olivenbäume hängen auf sieben Hektar dieses Jahr besonders voll“, sagt Smilovic und erklärt, dass bei der Anzahl an Bäumen im Schnitt zwischen 7000 und 8000 Liter Öl gepresst werden können.

Istrien kann auch anders

„Seit 1997 wurde Istriens Olivenbaumbestand auf eine Million aufgestockt, alte Plantagen und auch Olivensorten wurde rekultiviert“, erklärt Smilovic. Olivenbaumhaine und Zypressenfelder, eine üppige mediterrane Vegetation und kleine, abgelegene Buchten, wo es überraschenderweise beste Gastronomie gibt – sind nur die eine Seite. Istrien kann auch Mainstream. Ziemlich gut sogar. Wir sind in der Weltkulturerbestadt Porec unterwegs, es ist warm, ein Frühsommerabend.

Porec, oder Parenzo (italienisch) ist die bedeutendste Küstenstadt an der Westküste der Halbinsel Istrien, sie hat knapp 17 000 Einwohner. In den Sommermonaten sind hier 70 000 Menschen unterwegs. Das wohl bedeutendste Bauwerk Porecs/Parenzos ist das Bischofsgebäude mit der Euphrasius-Basilika, das von der Unesco in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Die Bars und Kneipen in der Stadt mit ausladenden historischen Palazzi haben ihre Fenster geöffnet, überall knallt bekannte Chartsmusik aus den Boxen.

Wir sitzen im Saint & Sinners, die angesagteste Strandbar in Porec und versinken in den weißen Ledercouches im VIP-Bereich, schlürfen Cocktails, plaudern mit dem Besitzer, der ganz in der Edelmarke Balmain gekleidet lässig erzählt, wer von den Stars und Sternchen dieser Welt bei ihm auf einen Gin Tonic vorbeikommt. Überhaupt ist es hier an der Küste sehr lebhaft, touristisch überflutet. Restaurants, Kneipen, Edelbars und Geschäfte reihen sich in Porec aneinander. Da passt auch das Isabella-Island-Ressort auf einer künstlich angelegten Insel, der Weltkulturerbestadt vorgelagert, wunderbar dazu.

Im Juni 2015 wurde das Ressort eröffnet. Im Inneren der Insel befindet sich mit dem Isabella Castle ein altes Schloss, das bereits im 19. Jahrhundert als Sommerresidenz Adeliger entstanden ist. Wir spazieren hier durch einen mediterranen Garten mit Oliven- und Orangenbäumen auf der Insel. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick aufs offene Meer, das in Blau- und Türkistönen mit dem Himmel um die Wette glitzert.

Anreise: Croatia Airlines fliegt von Frankfurt über Zagreb und Zadar nach Pula. Von Köln/Bonn aus fliegt Germanwings mit Zwischenstopp in Zagreb nach Pula.

Fünf besondere Ausflugstipps:


Unsere Autorin ist von Frankfurt mit Croatia Airlines gereist. Sie hat im Miramar Hotel übernachtet. Diese Reise wurde unterstützt von Valamar-Hotels.