Capri und Manta: Rivalen der Rennbahn?

Capri und Manta: Rivalen der Rennbahn?
Foto: Marcus Krüger/Abgefahren

Ganz klären werden wir dies gut 40 Jahre später wohl nicht, aber hoffentlich etwas Licht ins Dunkel einer Rivalitäts-Geschichte bringen, die sich nur auf den ersten Blick so gibt oder besser gab. Eines ist sicher: So hart wie in der Namen gebenden TV-Serie von 1989 ging es zwischen Opel und Ford damals nicht zu. Keine Intrigen, kein Doping, keine Brandstiftung. Obwohl – wann war noch mal der große Brand bei Ford? Na, Schwamm drüber ...

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Ganz klären werden wir dies gut 40 Jahre später wohl nicht, aber hoffentlich etwas Licht ins Dunkel einer Rivalitäts-Geschichte bringen, die sich nur auf den ersten Blick so gibt oder besser gab. Eines ist sicher: So hart wie in der Namen gebenden TV-Serie von 1989 ging es zwischen Opel und Ford damals nicht zu. Keine Intrigen, kein Doping, keine Brandstiftung. Obwohl – wann war noch mal der große Brand bei Ford? Na, Schwamm drüber ...

Marcus Krüger/Abgefahren

Marcus Krüger/Abgefahren

Marcus Krüger/Abgefahren

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Marcus Krüger/Abgefahren

Marcus Krüger/Abgefahren

Als der Capri I (Bauzeit von 1969-1973) im Nov. 1968 das biluxerhellte Tageslicht eines tristen Herbstmorgens erblickte, um im Januar darauf in gut geheizten Hallen des Brüsseler Autosalons der Öffentlichkeit präsentiert zu werden, wusste noch niemand von dem Manta, der da bald antreten würde, um den Caprifischern den Fang zu versauen.

Der Klassenkampf war weder gewollt noch absehbar. Der Capri sollte es nur dem Konzernbruder Mustang von der anderen Seite des Teichs gleichtun: Mit Low-Costs-Technik, überdurchschnittlicher Motorisierung und einem Blechkleid, das Dior zur Ehre gereicht hätte, war dieser zum Millionseller geworden. In Europa bediente man sich für das Pendant anfangs eher schwachbrüstiger V4-Motoren mit folgenden Leistungsdaten: 1300 cm3/50 PS-1500 cm3/60PS-1700 cm3/75 PS.

Somit weit weg vom Pony-Car, aber für europäische Verhältnisse die üblichen Daten. Den Rest allerdings übernahm man 1:1- schickes Kleid, veraltete Technik …

In punkto Motoren wurde aber schnell nachgelegt, nicht zuletzt des Anfang der 70er Jahre aufkommenden „Motorsport des kleinen Mannes“ zuliebe. Stadtrand-Rallyes waren hipp, und (fast) jeder wollte mitspielen. Bis Freitag im Büro oder am Fließband, galt es am Samstag und oder Sonntag auf den Pisten und Feldwegen der jungen Republik die Sau rauszulassen. Und was geht da besser als z.B. der Capri V6 mit 2000 cm3 und nun satten 90 PS? Oder darf’s gar der 2600er-RS sein, der dank kugelgefischerter Einspritzung auf rattenscharfe 150 PS kam? Ja, da lacht doch das Herz!

Apropos Motorsport: Unsere Fotohelden scheinen diesen ja ausführlich genossen zu haben:

Zum relativ neuen Capri betrat 1972 erstmals auch ein neuer und junger Fahrer die Szenerie, beide Hände fest am Capri-Volant: Walter Röhrl.

Zwischen Kiel und München schreibt sich Walter auf den 3500 km 11 mal (!!!) in die Bestzeiten-Liste mit seinem auf 200 PS aufgeblasenen Kleint-Capri ein. Letztendlich dann doch das Aus durch Lagerschaden bei Kilometer 2760. Auf den Plätzen 1 bis 10 5 Ascona-A, aber kein Manta im Starterfeld. Auf der Rundstrecke musste sich der Capri ebenfalls selten mit einem Manta messen, meist mit den großen BMW und den Commodores. Nicht selten ging er dabei als Sieger hervor. Dennoch gab es auch für den Manta einige Aufbläser, die sich auf die Fahnen schrieben, ihn zum Asphaltschreck zu machen. Serienmäßig mit zunächst max. 90 Vergaser- PS, gab es ihn bald auch als GT/E-Variante ab Werk mit 105 Einspritzer-PS. Doch Irmscher und Steinmetz (um die wichtigsten Tuner zu nennen) wollten und konnten mehr. Immer auf Basis des CIH-Motors kam man bei den herkömmlichen 8-Ventilern auf bis zu 150 PS und mit den Querstromköpfen sogar über 200 PS hinaus. Zahlreiche Body-Kits unterstützen die Wahl, welchen Rennsport man denn ausüben wollte, Rallye, Rundstrecke oder gar Bergrennen?

Nur umgesetzt wurde all das mit einem Manta selten. Denn anders als bei den Motorsport treibenden Autofahrern finden sich reichlich Manta-Käufer in der Schicht der Meier-Müller-Schulze-Wochenend-Cowboys. Junge und junggebliebene Männer sind die Klientel, die man mit dem Manta ansprach. Und DIE gab es reichlich. Der Manta verkaufte sich demzufolge wie die vielzitierten warmen Brötchen. Wen störts da, dass keiner der Fertigungskollegen am Nürburgring oder bei der „1000-Seen-Rallye“ dabei war? Niemanden!

„Opel fahn is immer noch wie wennze fliechst“- und im Manta erst recht. Da wird dann gern auch mal zum Steinmetz Midi-Kit mit 17-Mehr-PS gegriffen oder die Irmscher Rennkit-V-Variante mit 30-Mehr-PS aufgeschnallt. Und warum das ganze? Na, Herr Schulze aus Haus Nr. 17 hat doch den neuen Capri 2300 GT mit 108 PS! Und so kommen wir am Ende unserer Story und mit Hilfe von Herrn Schulze und Herrn Meier nun doch noch zu unserem Manta/Capri-Duell. Eines Montagmorgens vielleicht – Ecke Neuhausener- und Dammstraße.

Der Commander/Abgefahren Magazin

Dies ist nur ein kleiner Auszug der Story. Die ganze Geschichte gibt’s im aktuellen Abgefahren Magazin! Jetzt im Handel oder unter www.abgefahren-magazin.de