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Mainz

Kleiner Parteitag der Grünen: Der große Moment der Eveline Lemke

Die Wirtschaftsministerin schaffte es, dass sie als Verliererin gefeiert wurde – Sie bleibt trotz Abgang im Spiel – Für was auch immer
Die Wirtschaftsministerin schaffte es, dass sie als Verliererin gefeiert wurde – Sie bleibt trotz Abgang im Spiel – Für was auch immer Foto: dpa

Wenn es so etwas wie einen Gänsehautmoment beim kleinen Parteitag der Grünen gab, dann war es dieser: Eveline Lemke hatte das Rednerpult bereits verlassen. Nun stand sie da und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Schonungslos hatte sie über Schwächen der Grünen, aber auch über eigene Fehler gesprochen. Hart gegen sich und andere. Manchmal brach ihre Stimme, aber über weite Strecken hatte sie sich im Griff. Das war beim inoffiziellen Teil am Vormittag noch anders gewesen.

Lesezeit: 3 Minuten
Es war still, als Lemke sprach. So still wie selten zuvor. Eine Verliererin, die sich nicht rausredet, ist rar im politischen Geschäft. Eine lange Rede ohne Zwischenapplaus auch. In ihrer unerbittlichen Analyse legte Lemke den Finger in viele Wunden. Niemand sonst ging an diesem Tag so weit wie sie. Die ...