Berlin (dpa/tmn). Legen Sie Wert darauf, dass der Strom daheim aus erneuerbaren Energien stammt? Dann dürften Sie wohl zum Ökostromtarif greifen. Blöd nur: Selbst, wenn Sie einen solchen Tarif haben, bedeutet es nicht, dass auch wirklich Ökostrom aus Ihrer Leitung kommt. Es bedeutet nicht einmal mit Sicherheit, dass Sie damit den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen. Darauf weisen die Verbraucherzentralen NRW und Rheinland-Pfalz hin.
Der Grund: Egal, für welchen Tarif Sie sich entscheiden – der Strom aus Ihrer Steckdose kommt immer aus irgendeinem nahegelegenen Kraftwerk, ob nachhaltig gewonnen oder nicht. Anbieter von Ökostromtarifen müssen lediglich sogenannte Herkunftsnachweise für die Strommenge kaufen, die sie ihren Kundinnen und Kunden als Ökostrom verkaufen. Die Nachweise belegen, wie und wo der Strom erzeugt wurde – und kommen den Verbraucherzentralen zufolge meist aus dem Ausland, weil es in Deutschland kaum solche Nachweise gibt.
Was ein Ökostromlabel wirklich aussagt
Wer sicherstellen möchte, dass ein Teil seiner Stromkosten zumindest einen Nutzen für die Energiewende hat, sollte daher besser auf eine Auszeichnung des gewählten Energieversorgers oder Tarifs mit einem Ökostromlabel achten. Es zeigt etwa an, dass ein Teil des Erlöses tatsächlich in den Ausbau erneuerbarer Energien fließt, nützliche Energieprojekte damit unterstützt werden oder die Anbieter nicht an Kohle- oder Atomkraftwerken beteiligt sind. Für empfehlenswert halten die Verbraucherschützer besonders das ok-Power-Label und das Grüner-Strom-Label.
Übrigens: Bei Öko- oder Biogastarifen ist die Einordnung des Umweltnutzens den Verbraucherschützern zufolge noch deutlich schwieriger. Hier böten noch nicht einmal Labels oder Siegel zuverlässige Orientierung. Die sicherste Möglichkeit, das Klima zu schonen sei deshalb, den eigenen Energieverbrauch zu senken. Dabei helfen können etwa moderne Heiztechnik und Wärmedämmung.
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