Kriminalität
Neue Durchsuchungen auf der Jagd nach den Ex-RAF-Terroristen
Fahndung nach RAF-Mitgliedern
Fahndung nach RAF-Mitgliedern
Julian Stratenschulte. DPA

Gegen die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette wurde Anklage erhoben – aber wo sind ihre mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub? Die Ermittler rücken zu Durchsuchungen an.

Aktualisiert am 26. November 2024 13:07 Uhr

Hannover/Berlin (dpa) - Die Fahnder wollen den untergetauchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub mit neuen Durchsuchungen auf die Spur kommen. Die Ermittler hätten einen Mann und eine Wohnung im Frankfurter Stadtteil Gallus sowie dessen Wohnung in Berlin-Friedrichshain durchsucht, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts Niedersachsen. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

Der Sprecher betonte, bei dem Mann handele es sich um eine «unverdächtige Person». Der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Verden erwirkte richterliche Durchsuchungsbeschluss habe sich auf die Wohnungen und den Mann selbst bezogen, es gebe aber einen Zusammenhang mit der Fahndung nach Garweg und Staub. Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler unter anderem «digitale Asservate», die nun ausgewertet würden. Weitere Angaben zu der Aktion oder zu dem Mann machte der Sprecher nicht.

Seit Jahren wird gegen Garweg (56), Staub (70) und Daniela Klette (66) wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes ermittelt. Sie sollen zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Allerdings hatten die Taten keinen terroristischen Hintergrund.

Die drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. Die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, erklärte sich 1998 für aufgelöst. Klette wurde im Februar in Berlin festgenommen, inzwischen wurde Anklage gegen die 66-Jährige erhoben.

Die Ermittler beschlagnahmten kurz nach Klettes Festnahme auch einen Bauwagen in Berlin-Friedrichshain, wo Garweg unter dem Decknamen Martin gelebt haben soll. Außerdem soll sich der 56-Jährige laut Zeugen unter anderem in Hamburg aufgehalten haben, diese gaben an, sie hätten Garweg Ende Oktober dort gesehen.

© dpa-infocom, dpa:241126-930-299807/2

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