Von Androide bis Transhumanismus

Auf der Suche nach der Grenze des Lebens: Roboter werden uns immer ähnlicher – Große Chance oder auch Risiko?
Auf der Suche nach der Grenze des Lebens: Roboter werden uns immer ähnlicher – Große Chance oder auch Risiko? Foto: dpa

Ob Androide, Automat oder Roboter. Für Maschinen gibt es verschiedene Begriffe, die sich in ihrer Bedeutung teilweise aber stark voneinander unterscheiden.

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Androide: Eine Maschine, die dem Menschen täuschend ähnlich sieht. Ihre penibel gestaltete Haut unterscheidet sie von humanoiden Robotern. Übrigens sind Filme, in denen menschenähnlichen Wesen grausame Gewalt angetan wird, seit 2004 in Deutschland strafbar.

AUTOMAT: Schon im 18. Jahrhundert bezeichnete dieser Begriff intelligente Maschinen. Ein berühmtes Beispiel ist der „Schachtürke“ des Mechanikers Wolfgang von Kempelen. Später kam heraus, dass sich im Inneren des angeblichen Schachautomaten ein Mensch versteckte.

Cyborg: Mischwesen aus Mensch und Maschine. Ursprünglich eine Idee der Wissenschaft für Raumfahrt über große Entfernung. Berühmte Cyborgs aus der Welt des Kinos sind zum Beispiel Filmschurke Darth Vader und Robocop. Aber auch Menschen mit künstlichen Gliedmaßen und Implantaten sind streng genommen welche.
Deep Learning: Forscher arbeiten nicht nur an der perfekten Hülle. Maschinen sollen auch mehr leisten als Programme herunterzuspulen: Sie sollen immer besser dazulernen. Der Begriff wird heute oft im Zusammenhang mit der Wiederbelebung der Grundidee künstlicher neuronaler Netze (siehe unten) genannt. Deep-Learning-Netzwerke erkennen zum Beispiel Bilder, zuweilen zuverlässiger als der Mensch. Heute verfügbare große Datenmengen sind hierfür wichtig.

KI: Künstliche Intelligenz ist ein Oberbegriff, der auch die nachgeahmte einprogrammierte Intelligenz umfasst. Es gibt immer wieder Einwände, dass der Intelligenz-Begriff bei Computern oft zu hoch greift.

KNN – Neuronale Netze: Seit den 40er Jahren arbeiten Wissenschaftler an künstlichen neuronalen Netzwerken. Von der ursprünglichen Idee her verwenden die Forscher künstliche Nervenzellen – Neuronen – zum Rechnen. Im Wesentlichen haben sie zwei Ziele: Sie wollen durch das künstliche Modell das menschliche Gehirn besser verstehen. Und sie wollen Anwendungen, etwa für Prognosen und intelligente Roboter, schaffen.
Kybernetik: US-Mathematiker Norbert Wiener legte 1948 den Grundstein der Kybernetik. Diese Forschungsrichtung untersucht, wie biologische, technische und soziologische Systeme arbeiten, wie bei ihnen Steuerung und Regulierung ablaufen, wie sie Informationen verarbeiten.

Roboter: Das Wort „Roboter“ leitet sich von dem tschechischen Wort „robota“ (deutsch: „Fronarbeit“) ab und ist dem Schriftsteller Josef Čapek z u verdanken, der 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen in Niedersachsen starb. Sein Bruder Karel machte das Wort mit einem Drama von 1920 bekannt. Heute sind Roboter programmierte Maschinen, die uns in verschiedenen Bereichen Arbeit abnehmen.

Transhumanismus: „Nobody is pefect“ – keiner ist perfekt, das beliebte Sprichwort ist für Anhänger dieser philosophischen Strömung kein Trost. Sie wollen, dass der Mensch stärker und klüger wird, sich biologisch und mit Hilfe von Technik verbessert. Transhumanisten setzen etwa auf Gehirn-Computer-Schnittstellen.