Unternehmer sind noch vorsichtig

Was ist vom Boom der Leiharbeit zu halten? Unsere Redakteurin Rena Lehmann hat sich im Land umgehört:

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Die Firmenchefs sind froh, dass sie jetzt auf die Leiharbeiter zurückgreifen können. „In diesen Zeiten brauchen wir die Zeitarbeit„, sagt Marcel Speker, Pressesprecher der Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU). Dass Unternehmer im Land im Moment verstärkt auf Leiharbeiter setzen, hält er für „logisch“.

Denn die Möglichkeit der Leiharbeit sei ja gerade für unsichere Aufschwungszeiten geschaffen worden, erklärt Speker. „So können die Unternehmer jetzt Personal aufnehmen, ohne die Stammbelegschaft und den Betrieb langfristig zu belasten.„ Zwar fahren viele Firmen jetzt wieder Gewinne ein – sie können sich aber nicht darauf verlassen, dass die Auftragslage dauerhaft so bleibt. Zudem stellt Speker mit Blick auf die Auslastung fest: „Wir sind noch lange nicht da, wo wir vorher waren.“

Die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland der Bundesagentur für Arbeit sieht ebenfalls eher einen normalen Trend: „Die Zeitarbeitsbranche reagiert auf konjunkturelle Schwankungen sehr früh und sehr intensiv„, betont deren Pressesprecher Albert Fuchs. Bei einer wirtschaftlichen Erholung stellt sie früher als andere Branchen ein.

Speker erwartet zudem auch Zuwächse bei Dauerjobs: Unternehmer hätten ihm versichert, dass sie auch wieder Personal fest einstellen werden, sobald die Zukunftsprognosen etwas sicherer sind. Sollte sich die Situation stabilisieren, hätten Zeitarbeiter, die das Unternehmen dann bereits kennen, gute Chancen auf eine Festanstellung.

Speker sieht deshalb keinen grundsätzlichen Trend hin zu mehr Zeitarbeit und weniger festen Beschäftigungsverhältnissen. „Wir sind auf dem Weg aus der Krise. Es ist diese besondere Situation, die die Nachfrage nach Leiharbeitern erhöht.“